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Menschenbilder
In memoriam Frans de Waal
"Nichts Menschliches ist dem Affen fremd ..." Frans de Waal, Primatologe und Verhaltensforscher
20. März 2024, 00:05
Ein Forscherleben lang beschäftigte sich der Zoologe und Verhaltensforscher Frans de Waal mit Schimpansen, Bonobos, Makaken und Kapuzineraffen. Durch seine populärwissenschaftlichen Bücher wie z. B. "Der Affe in uns. Warum wir sind, wie wir sind" wurde er einer breiten Öffentlichkeit bekannt. 1948 in Den Bosch in den Niederlanden geboren, studierte Frans de Waal Biologie und Ethnologie. Bereits in seiner Kindheit und Studienzeit beobachtete er Tiere. So hatte er in seinem Studentenzimmer Dohlen, die zahm waren und ihm überall hin folgten.
Nach dem Studium und ersten wissenschaftlichen Arbeiten in den Niederlanden ging Frans de Waal in die USA, ab 1990 war er Professor an der Emory University in Atlanta und ab 1991 Direktor des "Living Links Centers", das sich mit dem Vergleich der Evolutionsgeschichte von Affen und Menschen befasst.
Frans de Waal konnte bei den Affen auch verschiedene Stufen von moralischem Verhalten beobachten, d. h., dass auch Affen in der Lage sind, sich in andere einzufühlen, die Perspektive von anderen zu übernehmen, zu teilen und zu trösten. In seinen Büchern verband er wissenschaftliche Beobachtungen und Erkenntnisse mit anekdotischen Geschichten aus seinem Leben als Affenforscher.
Frans de Waal ist im Alter von 75 Jahren an Krebs gestorben, wie die Emory University letztes Wochenende bekannt gab. Die "Menschenbilder" wiederholen aus diesem Anlass eine Sendung aus dem Juni 2006.
Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg