INGO PERTRAMER
Contra - Kabarett und Comedy
Thomas Maurer fragt Kafka: "Wie kommt man auf so was?"
Thomas Maurers Beitrag zum Kafka-Jahr "Maurer.Kafka.Komisch" ist eine schlicht inszenierte zweistündige Lesung mit Kommentar. Den spaßigen und grotesken Kafka hat der Wortkünstler sich vorgenommen und es gelingt ihm, das gängige Bild vom hoffnungslosen, traurig-tristen Schriftsteller zu korrigieren.
6. April 2024, 19:05
Der Kabarettist Thomas Maurer hat sich als Vielleser und Büchernarr schon oft geoutet. Sein Soloprogramm "Woswasi" bezog sich auf die Lektüre eines Buches von Daniel Kahnemann, 2017 erstellte er gemeinsam mit Armin Wolf, Guido Tartarotti und Thomas Glavinic ein Karl-May-Programm, in dem das Blutsbrüder-Quartett ungewöhnliches Fachwissen offenbarte.
Noch viel früher, da wollte Thomas Maurer einmal Buchhändler werden und hat sich in einer einschlägigen Lehre versucht. Die Liebe zu den Büchern, die hat den Kolumnisten, Kabarettisten und Drehbuchautor bereits im Vorschulalter gepackt: "Ich war offenbar ein stark gelangweiltes Kind, ich bin aus keinem klassisch bildungsaffinen Haushalt. Ich dürfte mir relativ früh einfach die Buchstaben z'ammg'fragt haben anhand der Titelseite der Kronenzeitung und irgendwann dürft' mir das System aufgegangen sein und dann hab' ich heimlich begonnen Karl May zu lesen .. ich hab' immer viel gelesen."
Franz Kafka wird von Thomas Maurer in "Maurer.Kafka.Komisch" unter einem ganz neuen Blickwinkel betrachtet: "Ist das denn nicht - auch - komisch, wenn einer in der Früh als Ungeziefer aufwacht und alle, ihn eingeschlossen, so lange wie möglich so tun, als wär nix?"