Das Gesicht einer Frau verschwindet in einem pinken Bällebad.

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Radiokolleg

Du lebst in einer anderen Welt! (3)

Bildung in Parallelwelten.

Bildung kann vieles beeinflussen. Welchen beruflichen Weg ein Mensch einschlägt, über welches Einkommen man verfügt, in welchen Kreisen man sich bewegt, wie gesund man lebt, woher man seine Informationen bezieht. In der Corona-Zeit haben sich Parallelwelten neugebildet, verhärtet und zum Teil auch verschoben. Im Bildungsbereich sind die Ungleichheiten stark zutage getreten.

Die Schulschließungen und das Homeschooling haben gerade Familien mit wenig Einkommen, die meist auf engem Raum zusammenleben, geschadet. Die nötigen Ressourcen waren oft nicht vorhanden - weder zeitlich noch von der technischen Ausstattung her und auch nicht, was die nötige Lernunterstützung der Kinder betraf. Die Folge: der Wissensrückstand hat sich vergrößert - und damit auch die generelle Bildungsschere zwischen Familien unterschiedlicher sozialer Milieus.

Neu sind die bildungstechnischen Parallelwelten allerdings nicht. Die 2023 publizierte Studie "Soziale Bildungsungleichheit in Österreichs Schulen", die die Entwicklungen zwischen 2012 und 2022 untersucht hat, kritisiert, dass "trotz bildungspolitischer Bekundung von Chancengleichheit, Maßnahmen zur nachhaltigen Überwindung sozialer Ungleichheit im Schulsystem in der bildungspolitischen Praxis nicht, beziehungsweise nicht mit entscheidendem Nachdruck verfolgt" würden.

Bildung findet aber nicht nur in der Schule statt. Im besten Fall lernt ein Mensch sein Leben lang dazu. Woher man dabei seine Informationen bezieht, ist mitunter auch eine Bildungsfrage. Ebenso kann der kritische Umgang mit Medien erlernt werden. Doch was passiert, wenn sich die Informationsquellen zunehmend unterscheiden und sich die parallelen Weltanschauungen immer stärker festzementieren? Bunker können sowohl bautechnisch als auch sozialpsychologisch entstehen.

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  • Daphne Hruby