ORF/JOSEPH SCHIMMER
Radiogeschichten Spezial
Lob des Risikos
Der Ö1 Essay: "Lob des Risikos: Ein Plädoyer für das Ungewisse" von Anne Dufourmantelle. Aus dem Französischen übersetzt von Nicola Denis. Es liest Sarah Jung.
12. April 2024, 11:05
"Man muss sich geradezu fragen, was aus einer Zivilisation wird, die das Risiko nur noch denken kann, indem sie es zu einem heldenhaften Akt, zu purem Irrsinn erklärt?", schreibt Anne Dufourmantelle zu Beginn ihres Werkes "Lob des Risikos. Ein Plädoyer für das Ungewisse". In dem 2018 auf Deutsch erschienen Buch tritt die französische Philosophin und Psychoanalytikerin gegen die Heroisierung des Risikos in Ausnahmesituationen und für gelassene Risikobereitschaft im Alltag ein.
Die 2017 früh verstorbene Philosophin und Psychoanalytikerin wollte mit ihren Werken einen Denkraum jenseits der vorgestanzten Alltagsnormen eröffnen. Anne Dufourmantelle publizierte zu Themen wie Sexualität, Mutterschaft, Träume, Geheimnis, Zärtlichkeit und - gemeinsam mit dem Philosophen Jacques Derrida - zu Gastfreundschaft. Wie Derrida gilt sie als Vertreterin des Post-Strukturalismus.
In einer Mischung aus Theorie und Poesie und vielen Bezügen zur Philosophiegeschichte liefert sie in "Lob des Risikos" Überlegungen zum Umgang mit Angst, Zweifel, Einsamkeit, Zeit und Hoffnung.
Service
Anne Dufourmantelle, "Lob des Risikos. Ein Plädoyer für das Ungewisse", Übersetzt von Nicola Denis, Aufbau Verlag, 2018
Sendereihe
Gestaltung
- Natasa Konopitzky