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PICTUREDESK.COM/DPA/JENS KALAENE
Radiokolleg
Tabu Eizellenspende (2)
Eizellenspende in Österreich
1. April 2025, 09:30
Seit der ersten erfolgreichen Geburt eines Babys durch eine gespendete Eizelle 1984 in Australien nutzen immer mehr Menschen diese Möglichkeit, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen. In Europa steigt die Nachfrage nach gespendeten Eizellen stetig, mit über 56.000 Behandlungszyklen jährlich.
In Österreich ist die Eizellenspende erst seit 2015 erlaubt, unentgeltlich und mit strengen Auflagen. Kinderwunschzentren dürfen keine Eizellen vermitteln, weshalb Paare selbst eine Spenderin finden müssen, Spenderinnenbanken existieren hier nicht und alleinstehende Frauen sind vom Zugang zu gespendeten Eizellen ganz ausgenommen. Samen dürfen in Österreich bereits seit 1992 gespendet und für künstliche Befruchtung verwendet werden, 23 Jahre früher.
Für eine Eizellenspende ist die Stimulierung mit Hormonen notwendig, die mehrere Wochen dauern kann und ein Eingriff, bei dem die dadurch entstandenen Eizellen abgesaugt werden. Eine Samenspende ist da schon um einiges einfacher. Darüber hinaus gibt es jedoch wenige Gründe, warum Eizellenspende ethisch weniger vertretbar wäre als Samenspende. Am genetischen Pool eines Menschen bauen beide Zellen. Trotzdem ist die Eizellenspende immer noch mehr moralisch aufgeladen.
Zehn Jahre nach der Gesetzesänderung 2015 ist es Zeit für eine Rückschau. Wie hat sich die Eizellenspende in Österreich entwickelt? Sind die Einschränkungen noch zeitgemäß? Was spricht für oder gegen eine Bezahlung der Spende? Und vor welchen Hürden und Tabus stehen Betroffene, Wunscheltern und Spenderinnen trotz der aktuellen Gesetzeslage?
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- Diana Köhler