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Ö1 Hörspiel
Ein Hörspiel über Sterbehilfe
"Fünf beste Tage" von Erwin Koch. Wohin mit all den Erinnerungen, wenn man nur noch fünf Tage zu leben hat?
13. April 2024, 14:00
In "Fünf beste Tage" errichten der Luzerner Schriftsteller und Journalist Erwin Koch und der Regisseur Stefan Weber ein Kino der Erinnerungen, in dem ein Liebespaar ein letztes Mal Platz nimmt, um voneinander Abschied zu nehmen. Denn die schwerkranke Monika hat sich für den Weg der Sterbehilfe entschieden. Nach acht Jahren Beziehung fragen sie und ihr Partner Max sich: Wie gut kennen wir uns wirklich? Und tatsächlich lernen sich die beiden noch einmal neu kennen, in einem Versuch, die eigene Identität spielerisch zu umreißen.
"Fünf beste Tage" ist ein fiktiver Text, zusammengesetzt aus wahren Geschichten, die Erwin Koch im Lauf von Recherchen erfahren hat. Der Schweizer Regisseur und Klangkünstler Stefan Weber erschafft daraus ein atmosphärisches Hörspiel, das mit einem großen Bogen viele Szenen zu einer Erzählung verwebt, in der die Hörerinnen und Hörer den beiden Protagonist:innen sehr nahe kommen.
Stefan Weber: "Die erste Lektüre eines Textes, den man inszenieren und vertonen will, ist vielleicht der wichtigste Moment während einer Produktion. Es ist der 'Ohrenblick' in vollkommener Unvoreingenommenheit, die Phantasie ist noch grenzenlos. Dieser Moment prägt alles Folgende.
Erwin Kochs Text eröffnete mir die intime, stille und konfliktgeladene Welt von Monika und Max, die in fünf Tagen eine andere sein wird, weil Monika dann selbstbestimmt gegangen sein wird. In ihrem literarischen Dasein habe ich mich sehr schnell sehr wohl gefühlt, die ersten akustischen Bilder zu Sprache und Klang haben sich spontan skizziert. Den Klang aus Geräusch-, Atmo- und elektroakustischen Elementen als zweiten inneren Monolog zu komponieren, sozusagen verwoben mit den entsprechend inszenierten Spielszenen. Das war die Idee.
Nicht unwichtig waren die erquickenden Begegnungen mit Erwin Koch, einem ungemein besonnenen und toleranten Menschen, der uns 'nur' das Vertrauen ausgesprochen hat und uns dann in größtmöglicher Freiheit hat produzieren lassen".
Mit Katja Reinke, Vincent Leittersdorf, Thomas Douglas, Katrin Thurm und Peter Kner, Dramaturgie: Reto Ott; Textfassung, Aufnahmen, Sounddesign und Regie: Stefan Weber (SRF 2023)
