Das Buch mit sieben Siegeln

19. April 2024, 19:30

Vier apokalyptische Reiter, ein Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern, ein Feuersee aus brennendem Schwefel und das Jüngste Gericht - es sind starke, eindringliche und zum Teil sehr beängstigende Bilder, die in der "Offenbarung des Johannes" geschildert werden. Aber immerhin geht es in diesem Text aus dem "Neuen Testament" um das "Ende der Welt" und die Errichtung des "Reich Gottes".

Vermutlich sind es gerade diese intensiven Bilder, die Franz Schmidt besonders an dem Text ansprechen. In einem Brief schreibt er, dass die "Offenbarung des Johannes" sein "altes, teuerstes Lieblingsbuch" sei, und "sie birgt derart unerhörte, wahnsinnige Schönheiten und schreit dermaßen nach Musik, dass es sofort wie ein musikalisches Fieber über mich kam."

Im Frühjahr 1935 beginnt der österreichische Komponist an der Vertonung des Textes zu arbeiten. Selbstverständlich muss er diesen kürzen. Dabei ist ihm wichtig, "alles Wesentliche womöglich dem Wortlaute nach" beizubehalten und den "Bau in seinen äußeren Umrissen und inneren Zusammenhängen intakt" zu belassen.

Trotz schwerer Krankheit gelingt es Franz Schmidt, sein Oratorium "Das Buch mit sieben Siegeln" 1937 fertigzustellen. 1938 erlebt das Werk im Wiener Musikverein seine Uraufführung. Franz Schmidt widmet das Werk der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien anlässlich der Feier ihres 125-jährigen Bestandes.

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Ursula Strubinsky

Übersicht

• 5.1 Dolby Digital