APA/BARBARA GINDL
Ö1 Hörspiel
Die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts"
"Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus (Teil 1 von 2). "Die unwahrscheinlichsten Gespräche, die hier geführt werden, sind wörtlich gesprochen worden; die grellsten Erfindungen sind Zitate. Die Mitwelt, die geduldet hat, dass die Dinge geschehen, die hier aufgeschrieben sind, stelle das Recht zu lachen, hinter die Pflicht, zu weinen" (Karl Kraus).
27. April 2024, 14:00
Karl Kraus hat die "Letzten Tage der Menschheit" in den Jahren 1915 bis 1922, als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg geschrieben. Dabei geht es nicht zuvorderst um die Ereignisse an, sondern hinter der Front. Kraus zeichnet ein Bild einer Gesellschaft, die entfesselt, wahnhaft und euphorisch in einen Krieg zieht, der einmal als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden wird. Er richtet seinen Blick dabei auch auf das Verhalten jener Menschen, die vom Krieg profitieren und ihn mit patriotischen Phrasen beschönigen - die Journalisten, die Waffenhändler und die hohen Offiziere. Aus den mehr als 200 Szenen, die alltägliche und fantastische Situationen beschreiben, haben Franz Schuh und Erwin Steinhauer eine Auswahl getroffen und unter der Regie von Peter Rosmanith eine Hörspielfassung erarbeitet. Mehr als ein Drittel des Stücks besteht aus Montagen von Zeitungsartikeln, Militärberichten, Gerichtsurteilen, mitgehörten Gesprächen und anderem Material.
Mit Erwin Steinhauer, Musik: Joe Pinkl, Georg Graf, Peter Rosmanith und Pamelia Kurstin, Bearbeitung: Franz Schuh und Erwin Steinhauer, Ton: Robin Gillard und Jupp Prenn, Regie: Peter Rosmanith und Erwin Steinhauer (Autorenproduktion 2014)
Service
Diese Produktion ist auf CD in der Reihe "Mandelbaum Klangbücher" erschienen
Sendereihe
Gestaltung
- Kurt Reissnegger