Pappano & Chamayou zu Gast in London

26. Mai 2024, 12:14

Als Nachfolger von Simon Rattle wird Antonio Pappano ab September die Position des Chefdirigenten des London Symphony Orchestra antreten. Die Werke englischer Symphoniker liegen dem britischen Dirigenten mit italienischen Wurzeln besonders am Herzen - sie werden einen Schwerpunkt der gemeinsamen künstlerischen Arbeit der kommenden Jahre bilden. Ein Vorgeschmack darauf war kürzlich bei einem Konzert in der Barbican Hall London im April zu erleben: Am Programm stand unter anderem Ralph Vaughan Williams zwischen 1938 und 1943 komponierte Fünfte. Die wohl beliebteste Symphonie Williams trotzt ihrer düsteren Entstehungszeit mit friedvoller Klangschönheit, die abschließend in einen himmlischen Choralgesang mündet. Davor führt der französische Pianist Bertrand Chamayou durch das nur wenige Jahre zuvor entstandene Klavierkonzert in G-Dur von Williams' Freund und Lehrer Maurice Ravel. Geprägt ist es von spanischem Kolorit und jazzigen Anklängen à la Gershwin ebenso wie von mozart'scher Gelassenheit im langsamen Satz, der auf bezaubernde Art aus der Zeit gefallen scheint. Eröffnet wird das Konzert zuvor von David Raskins Filmmusik zu "The Bad and the Beautiful", die einleitend in die klangsinnliche Welt des Hollywood-Sound der 1950er Jahre führt.

(Sarah Schulmeister)

Sendereihe

• Matinee - Teil 2