Menschenbilder

Sandro Mattioli, Mafia-Experte

"OK" bedeutet nichts Gutes. Der Journalist und Autor Sandro Mattioli

Sandro Mattioli ist als in Deutschland aufgewachsener Journalist zu einem Experten für den Zweig organisierter Kriminalität geworden, der aus Italien seinen Weg nach Deutschland gefunden hat. In Zusammenarbeit mit italienischen Kollegen hat er jahrelang über die kriminellen Organisationen und deren Expansion recherchiert.

Wenn man weiß bzw. vermutet, dass 'Ndrangheta, die kalabrische Mafia, als global Player einen Jahresumsatz von ca. 50 Milliarden Euro hat, dann kann man die Wirtschaftskraft dieser Organisation auch im "legalen" Bereich abschätzen. 50 Milliarden müssen ja auch in öffentlich sichtbarer Bewegung gehalten werden, sonst sind die Gewinne aus Drogenhandel, illegaler Müllentsorgung und Kokainversorgung gar nicht so kleiner Bevölkerungskreise in Europa viel weniger nutzbringend.

Die Geldflüsse haben sich vom Süden ausgehend zunächst in ganz Italien ausgebreitet, werden durch unterschiedlichste Geschäftsideen gesäubert und haben mit der Wirtschaftsmacht Deutschland einen Ort gefunden, an dem Anti-Geldwäscheparagrafen schon durch ihre Existenz zeigen, wie notwendig sie sind.

Sandro Mattioli ist Vorsitzender der NGO "Mafianeindanke", die nach den Morden der Mafia in Duisburg im Jahr 2007 gegründet wurde. Soeben erscheint sein Buch "Germafia" über die Ausbreitung der kriminellen Organisationen in Deutschland. Mattioli beschäftigt sich aber nicht nur mit Verbrechen, die Liebe zu Italien des 1975 in Heilbronn Geborenen zeigt sich auch in Büchern wie "Bessersprecher Italienisch" oder "Wie man so tut, als wäre man Italiener".

Gestaltung: Petra Herczeg-Rosenberg

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  • Petra Herczeg-Rosenberg