PAMELA BURGER/GAUKHAR KONUSPAYEVA
Vom Leben der Natur
Kamele - kostbare Gefährten (1)
Geschätzte Nutztiere. Die Tierärztin Pamela Burger spricht über Kamele und ihre Beziehung zum Menschen.
Teil 1: Angepasst und wertvoll
3. Juni 2024, 08:55
Sie sind an Ökosysteme angepasst, wo andere Nutztiere kaum überleben. Kamele - ein Oberbegriff für eine Säugetierfamilie aus der Ordnung der Paarhufer - leben in extremen Klimazonen. Und in vielen Ländern der Welt, von der Mongolei über Marokko bis nach Peru, helfen sie mit, den Lebensunterhalt von Menschen zu sichern. Ihre Milch, ihr Fleisch, aber auch ihre Nutzung als Reit- und Tragtier machen sie seit ihrer Domestizierung vor tausenden von Jahren zu kostbaren Gefährten der Menschen.
Die zweihöckrigen Trampeltiere und die einhöckrigen Dromedare werden auch "Wüstenschiffe" genannt, denn sie können große Entfernungen unter extremen Bedingungen zurücklegen. Dromedare geben auch in Trockenzeiten bis zu sechs Mal mehr Milch als heimische Rinder, und die Wolle von Alpakas und Lamas wird zu hohen Preisen gehandelt und sichert insbesondere Frauen ein Einkommen. Kamele sind Prestigeobjekte - und sichern vielen Menschen gleichzeitig das Überleben.
Durch den Klimawandel und die damit verbundene zunehmende Trockenheit hat die Bedeutung von Kamelen weiter zugenommen und sie als unentbehrliche und nachhaltige Nutztiere in den Focus von Wirtschaft und Wissenschaft gerückt.
Nicht verwunderlich, dass sich die weltweite Population an Kamelen in den letzten beiden Jahrzehnten fast verdoppelt hat, von 22 Millionen Tieren im Jahr 2000 auf 39 Millionen Tiere 2021. Rund 87 Prozent dieser Kamele leben in Afrika, etwa 13 Prozent in Asien. Um ihre große wirtschaftliche, kulturelle und soziale Bedeutung heute und insbesondere für die Zukunft zu unterstreichen, wurde das Jahr 2024 von den Vereinten Nationen zum "internationalen Jahr der Kamele" erklärt, wie Pamela Burger vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien erläutert.
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GESPRÄCHSPARTNERIN:
Univ.-Prof.in Dr.in Pamela Burger
Veterinärmedizinische Universität Wien
Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie