Emmanuel Macron

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Europa-Journal

Frankreich, Moldau, Portugal, Schweiz

Frankreich: Hat der Präsident sich verspekuliert? +++ Moldau: Der Bürgerkrieg der 1990er hat Folgen bis heute +++ Portugal: Fußball im langen Schatten der Diktatur +++ Schweiz: Die Jenischen kämpfen um ihre Anerkennung als Minderheit

Frankreich: Hat der Präsident sich verspekuliert?

In Frankreich könnte in wenigen Wochen die rechtspopulistische Partei "Rassemblement National" von Marine Le Pen auf nationaler Ebene stärkste Kraft werden und die Regierung übernehmen. Schon bei der Wahl des EU-Parlaments hat die Partei deutlich den ersten Platz erreicht. Und dieses Ergebnis hat Schockwellen durch das politische System des Landes gejagt. Präsident Macron hat Neuwahlen ausgerufen, bei denen seine eigene Partei schwere Verluste erleiden dürfte. Die bürgerlichen "Républicains" sind ebenso in tiefen internen Streit verfallen wie die rechtsextreme Partei "Reconquête", auf der linken Seite haben sich hingegen fast alle Parteien auf ein gemeinsame Liste geeinigt. Der Journalist und Autor Joseph de Weck macht einen Ausblick auf den Wahlkampf, der diese Woche offiziell begonnen hat.


Moldau: Der Bürgerkrieg der 1990er hat Folgen bis heute

Als die Republik Moldau sich 1991 für unabhängig erklärte, begann ein kurzer, aber blutiger Bürgerkrieg. Der äußerste Osten des Landes, jenseits des Flusses Dnjestr, ist seither als "Pridnestrovische Moldauische Republik" de facto unabhängig. Politisch und wirtschaftlich hängt die Region, die bei uns meist als "Transnistrien" bezeichnet wird, von Russland ab. Auch beim Krieg vor dreißig Jahren hat Moskau die Fäden gezogen, um die junge Republik Moldau zu destabilisieren. Paul Krisai hat sich am Dnjestr angeschaut, welche Folgen die russische Einmischung bis heute hat.


Portugal: Fußball im langen Schatten der Diktatur

Bei der aktuellen Europameisterschaft gilt Portugal als einer der Favoriten. In wenig anderen Ländern ist die politische Rolle des Sports so groß wie hier. Vor der "Nelkenrevolution" im Jahr 1975 nutzte die Diktatur Fußball, um ihre Macht zu festigen. Spieler wie Eusebio wurden für die Propaganda gegen die Kolonien genutzt, die für ihre Unabhängigkeit kämpften. Später entwickelten sich Klubs wie Benfica oder Sporting zu Werbeträgern der jungen Demokratie. Und auch André Ventura, Chef der rechtspopulistischen Partei Chega, ist einer breiten Öffentlichkeit zuerst als Fußballkommentator bekannt geworden, berichtet Ronny Blaschke.


Schweiz: Die Jenischen kämpfen um ihre Anerkennung als Minderheit

Etwa 30.000 Angehörige der Minderheit der Jenischen leben in der Schweiz, die traditionell nicht sesshaft sind und mit dem Rotwelsch auch eine eigene Sprache haben. Die Vertretung der Jenischen fordert jetzt, dass sie auch offiziell als Minderheit anerkannt werden. Und der Staat soll die Verantwortung für das übernehmen, was die Vertretung der Jenischen als "kulturellen Völkermord" bezeichnet. Seit Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre haben die Schweizer Behörden auch gewaltsam versucht, die fahrende Lebensweise der Jenischen zu unterbinden und sie zur Sesshaftigkeit zu zwingen, berichtet Marion Flatz-Mäser.

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