Mary Wollstonecraft - Menschenrechte, Frauenrechte

26. Juni 2024, 06:57

Nach dem Ausbruch der Französischen Revolution entstand in England eine Debatte darüber, inwiefern darin ein Fanal der Freiheit oder aber ein Verhängnis zu sehen sei. Nicht nur Monarchisten, auch gemäßigte Republikaner kritisierten den Jubel unter den britischen Sympathisanten der Revolution, zu denen auch Mary Wollstonecraft zählte.

Als der honorige Politiker und Philosoph Edmund Burke 1790 seine kritischen Überlegungen zur Revolution in Frankreich veröffentlichte, provozierte er viele Gegenschriften. Als eine der Ersten replizierte Wollstonecraft mit "A Vindication of the Rights of Man/Eine Verteidigung der Rechte des Menschen". Diese hat sie hastig geschrieben und mit scharfer Polemik gewürzt. In Kürze war sie ausverkauft.

Zunächst erschien Wollstonecrafts Schrift anonym, Wochen später schließlich unter ihrem Namen. Die Überraschung, dass es sich um das Werk einer Frau handelte, war groß. Ein zentrales Thema in ihrer Vindication war die soziale Frage. Burke warf sie mangelndes Mitleid mit dem Elend der stummen Mehrheit vor, das nach mehr verlange als nach Tränen oder Vertröstung auf ein Jenseits. Auch feministische Kritik findet sich darin bereits, etwa an der Verdinglichung von Frauen und ihren fehlenden Bildungschancen.

In ihrem zweiten Hauptwerk, "A Vindication of the Rights of Woman/Eine Verteidigung der Rechte der Frau" entfaltete Wollstonecraft 1792 diese Kritik weiter. Sie widmete die Schrift dem französischen Staatsmann Talleyrand, der sich dagegen aussprach, Frauen Bildung zu gewähren, die über den haushaltsbezogenen Bereich hinausging. Abermals widersprach Wollstonecraft mit Verve einem hohen Politiker. Und sie entschloss sich zu einem großen Schritt.

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