Finnland: Naturidyll am See mit Privatbucht und Abstand zum Nachbarn – dieses Urlaubsidyll ist heiß begehrt.

STEFAN SPATH

Ambiente - von der Kunst des Reisens

Finnische Seenplatte

Ambiente Spezial: Tiefblaues Wasser, unendliche Wälder und jede Menge Kunst. Sommerliche Erkundungen auf der finnischen Seenplatte

Finnland das "Land der tausend Seen" zu nennen ist eigentlich eine maßlose Untertreibung. Allein auf der Finnischen Seenplatte im Südosten des Landes verteilen sich mehr als 42.000 Seen. Dieses Labyrinth aus kleinen und großen Gewässern, in tiefem Blau schillernd und in weite unberührte Wälder eingebettet, bietet Raum für großartige Naturabenteuer vom Kanu-Fahren über Wandern bis zum Beerensammeln. Noch entspannender wird es, wenn man ein Ferienhäuschen am See ergattert hat. Die Auszeit in einem "Mökki" ist für Einheimische wie Finnland-Besucher gleichermaßen der Inbegriff von sommerlicher Entschleunigung.

Europas größte Seenplatte steht aber auch für großartige Entdeckungen in Sachen Kunst und Kultur. Bei Ilomantsi, der östlichsten Stadt der Festland-EU, lädt das Freilichtmuseum Parppeinvaara zur Entdeckung traditioneller Lebensweisen in Karelien, einer historischen, heute zwischen Russland und Finnland geteilten Landschaft. Die Musikdarbietungen auf der Kantele lassen die Herzen schmelzen, und die karelischen Piroggen schmecken natürlich hier am besten. Unweit liegt der Koli-Nationalpark, ein Sehnsuchtsort der Finnen. Vom Berg Ukko-Koli geht der Blick auf den mit Inseln gespickten Pielinen-See - ein atemberaubendes Panorama, das Komponisten wie Jean Sibelius ebenso inspirierte wie Maler und Dichter.

Finnlands längster See ist der Päijänne, der sich von der Universitätsstadt Jyväskylä gut 120 Kilometer nach Süden erstreckt. In Jyväskylä verdiente sich der weltberühmte Architekt Alvar Aalto seine ersten Sporen. Nirgendwo sonst gibt es einen derart hohen Bestand seiner Bauten zu sehen, vom Arbeiterheim bis zum Uni-Campus. Alvar Aaltos Werdegang wird in einem kürzlich runderneuerten Museum beleuchtet.

Für moderne Kunst mitten im Nirgendwo steht die Kleinstadt Mänttä mit den Serlachius-Museen, die auf die Sammelleidenschaft eines Papiermagnaten zurückgehen. Die hochkarätigen Ausstellungen im preisgekrönten Museums-Neubau und die 2022 eröffnete Kunstsauna sind einen Besuch wert.

Wer in Finnland urlaubt, kommt an der Nationalinstitution Sauna nicht vorbei. Jedes Mökki verfügt über eine holzbefeuerte oder elektrische Sauna, und zurück zu den Ursprüngen führt 50 Kilometer südlich von Jyväskylä das Saunakylä (Saunadorf). Dieses Freilichtmuseum am Ufer des Päijänne versammelt traditionelle Rauchsaunen aus dem ganzen Land und lässt Besucher in die jahrhundertealte Geschichte der finnischen Saunakultur eintauchen.

Gestaltung: Stefan Spath

Service

Koli-Nationalpark:
https://www.nationalparks.fi/kolinaturecentre
https://www.koli.fi/

Runensängerdorf/Karelisches Freilichtmuseum bei Ilomantsi:
https://ilomantsinmuseot.fi/de

Serlachius-Museen/Mänttä:
https://serlachius.fi/de/
Die Kunstsauna ist am Dienstag öffentlich zugänglich

Saunakylä/Saunadorf bei Jämsä:
https://www.himosjamsa.fi/en/saunavillage/
Öffentliche Sauna Juni - Ende Sept.. jeweils Samstag ab 16 Uhr;
Zur Besichtigng ist das Saunadorf frei zugänglich (Schautafeln).
Geführte Rundgänge auf Engl. auf Anfrage

Allgemeine Tourismusinformationen Finnland:
https://www.visitfinland.com/de/

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