Sommer und Licht

10. Juli 2024, 06:57

Sommer: Das intensive Blau des Meeres, ein Gefühl der Schwerelosigkeit beim Bewegen im Wasser und das unverkennbare Rauschen. Sommer, bedeutet für mich aber auch helles Licht und viel Sonnenschein.

Zum Glück hatte ich Eltern, die mit uns Kindern im Sommer ans Meer fahren konnten. Noch heute erinnere ich mich gerne daran, wie mich mein Vater bereits als Fünfjährige auf Kreta gelehrt hat, mich der Naturgewalt des Wassers furchtlos zu stellen. Insofern begeistern mich Bilder, die das sommerliche Körpergefühl in Zusammenhang mit Licht und Meer in mir hervorrufen. Eines meiner Lieblingsmeeresbilder stammt vom amerikanischen Malerstar Edward Hopper. Es nennt sich "Zimmer am Meer" und ist im Jahr 1951 entstanden.

Angeblich gibt es den Blick vom Atelier des Malers in Cape Cod wieder, wo der Künstler mit seiner Frau die Sommer verbracht hat. Das Gemälde zeigt ausschnitthaft ein karges Zimmer. Die geöffnete Tür ermöglicht die Sicht auf den dunkelblauen Ozean und den hellblauen Himmel darüber. Das Sonnenlicht fällt durch die Türöffnung auf die weiße Wand und den gelben Boden. Besonders fasziniert mich das Fehlen von Menschen in diesem Sommerbild, das Stille und Leere kennzeichnet. Die Menschenleere ermöglicht es mir, mich in das Bild hineinzuversetzen und mich selbst als Teil der Meeresszene zu sehen.

"Zimmer am Meer" zeigt mir auch, dass es in Sommerbildern nie bloß um die Wiedergabe der sichtbaren Welt geht. Vielmehr geht es um das künstlerische Einfangen von Empfindungen. Im Zusammenhang mit dem Sommer sind das für mich: Freude am Leben und das intensive Wahrnehmen des eigenen Körpers - sei es durch die Hitze der Sonne oder die Kühle des Wassers.

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