Sofie Royer

MANUEL HARING

Radiokolleg

Lexikon der österreichischen Popmusik (2)

Sofie Royer - Barocke Song-Vignetten

Sofie Royer hat der Kunst des barocken Popsongs neues Leben eingehaucht. Bei einer Weihnachtsfeier wurde die Wiener Musikerin von einem Keyboard, das im Keller einer Wiener Kunstuni stand, magisch angezogen. Letztlich schrieb sie darauf ihr erstes Album.
Sie kannte die Mechanismen der Musikindustrie bereits sehr gut. Mehrere Jahre lang war sie hinter den Kulissen tätig, zuerst als Managerin beim renommierten kalifornischen Independent-Hip-Hop-Label Stones Throw wie auch beim britischen DJ-Franchise Boiler Room. Ihre eigenen Songs, die sie zunächst mit diesem Kunstuni-Keyboard schrieb, verweigerten einfache Narrative. Sie glichen eher Vignetten oder lyrischen Zustandsbeschreibungen, die um ihr Thema kreisten.

Ihr ehemaliger Chef in Los Angeles beschloss kurzerhand, das Album zu veröffentlichen. "Cult Survivor" fiel mitten in den Beginn der Pandemie. Mit dem zweiten Album "Harlequin" wurden die Arrangements 2022 opulenter, die Stimme sicherer und die Popsongs barocker. Sofie Royer sang erstmals auch auf Deutsch. Überschattet wurde die Veröffentlichung durch den Tod eines langjährigen engen Freundes, der noch am Album zu hören war, Wanda-Keyboarder Christian Hummer.

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  • Stefan Niederwieser