Papierstapel

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Radiokolleg

Die Welt als Fälschung (1)

Die Jagd nach dem gefälschten Wort

Echt falsch! Die Welt hat sich durch Künstliche Intelligenz massiv verändert. Wir können nicht mehr sicher sein, ob es sich bei Bildern, Filmen, Nachrichten oder Texten um Originale oder Fälschungen handelt. Dasselbe gilt für Uhren, Autos oder Medikamente. Die Suche nach dem Originären wird zur Lebensaufgabe.

Das Problem ist nicht wirklich neu: Schon vor der medialen Diskussion rund um KI, ChatGPT und Co. ließen sich Schüler und Studenten von anderen Autoren Texte schreiben, die sie als die ihren ausgaben. In diesem Fall handelte es sich um die sogenannten Ghostwriter. Im Zeitalter der digitalen Revolution sind die "Ghostwriter von heute" Softwareprogramme, die künstliche Texte generieren. Längst haben Schulen und Universitäten auf die Bedrohung des originären Worts reagiert. So hat etwa die Wirtschaftsuniversität in Prag Ende 2023 verkündet, die Bachelor-Arbeiten abzuschaffen. Auch die FH Wien zieht nun die Konsequenzen, da immer mehr Bachelor-Arbeiten mit KI-Tools wie ChatGPT oder Google Gemini verfasst werden. Ab Herbst 2024 müssen die Studierenden in Gruppen von zehn bis zwölf Personen ihre Forschungsschritte präsentieren, diskutieren und akademisch verteidigen - die schriftliche Arbeit soll in Zukunft nur noch als Arbeitspapier dienen. Doch auch das Abschreiben von fremden Quellen ist im Universitätsbereich ein immer größeres Problem, das sogenannte Plagiatsjäger auf den Plan ruft. Gerade Dissertationen von Politiker:innen oder Journalist:innen stehen dabei im Fokus. Die Methoden der Plagiatsjäger sind jedoch nicht unumstritten.

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  • Johannes Gelich