Radiokolleg

Hymnen für den Sport (1)

Schination Österreich

Musik und Sport können vor allem in ihrer Gemeinsamkeit identitätsstiftend wirken. Davon zeugen Fan-Hymnen, Schlager und das Abspielen der Nationalhymne bei sportlichen Großveranstaltungen. Wir spüren einigen motivierenden, provozierenden und politisierenden Aspekten dieser Verbindung nach.

Das österreichische Nationalgefühl formierte sich nach dem Ende des zweiten Weltkrieges erst allmählich. In den 1970er Jahren erfuhr es nicht zuletzt durch nationale Erfolge im internationalen Sport eine Festigung. Dabei sind der Ausschluss des Schirennläufers Karl Schranz von den olympischen Winterspielen 1972, der Abfahrtssieg von Franz Klammer im Jahr 1976 und der 3:2 Sieg der österreichischen Fußballmannschaft gegen den zweifachen Weltmeister Deutschland bei der WM 1978 zu nennen. Vor allem die nationalen Siege im Wintersport, ob im Weltcup oder bei der Olympiade, etablierten Österreich als Schination. Das führte 1972 sogar zu einem spontanen Schmähgesang gegen den Vorsitzenden des Olympia-Komitee, Avery Brundage, der als Single-Platte unter dem Titel: "Der Karli soll leb'n, der Brundage steht daneb'n" herauskam. Wie steht es um den musikalischen Ausdruck in punkto Identifikation mit Sport, Sportlern und sportlichen Erfolgen in Österreich?

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  • Christa Nebenführ