Radiogeschichten Spezial

Der Ö1 Essay: Albert Camus: "Der Mythos des Sisyphos".
Es liest Stefan Suske

Albert Camus fragt: Wie kann der Mensch in einer absurden Welt Sinn finden? Für ihn befindet sich der Mensch ohne Gott und ohne die Aussicht, nach dem Tod weiter zu existieren, zunächst in einer absurden Situation. Das Absurde besteht im Spannungsverhältnis zwischen der Sinnlosigkeit der Welt und der Sehnsucht des Menschen nach Selbstverwirklichung. Der Mensch fühlt, wie fremd ihm alles ist, er erkennt die Sinnlosigkeit der Welt und stürzt in tiefe existentielle Krisen. Camus fragt weiter: Wäre Selbstmord nicht die einzige Lösung, sich aus dieser Lage zu befreien? Doch diesen Weg lehnt er ab. Vielmehr muss der Mensch die Absurdität seiner Lage erkennen, akzeptieren und sich als ein freies Wesen annehmen. Die Lösung sieht er in dem aktiven, auf sich allein gestellten Menschen, der unabhängig von einem Gott selbstbestimmt ein Bewusstsein neuer Möglichkeiten entwickelt, um sein Schicksal selbst zu überwinden: durch Auflehnung, Widerspruch und innere Revolte.

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