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Auf ins Abenteuer - Die Ethnologin Heike Behrend

Heike Behrend ist Deutschlands bekannteste Afrikaforscherin. Das Feature zeichnet anhand alter Filmaufnahmen ihre Feldforschungen aus den vergangenen 50 Jahren nach. Darin wendet sich der Blick der Ethnologin. Und die, die sonst beobachtet werden, schauen auf sie.

Die Ethnologie begann sozusagen als Hilfswissenschaft des Kolonialismus. In ihrer Autobiografie "Menschwerdung eines Affen" legt Heike Behrend Forschungsprozesse offen, die lange verschleiert blieben: Auch ethnologisches Wissen wurde geraubt. Gründungsväter der Ethnologie meinten, ihre Forschungsobjekte besser zu verstehen als die Beforschten selbst. So verglichen sie die Afrikanerinnen und Afrikaner mit Affen oder unterstellten ihnen Kannibalismus.

Behrend dreht den Blick der kolonialen Wissenschaft um: Sie beschreibt ihre eigenen Fehlleistungen. Wie sie etwa in den Tugenbergen Kenias auf Audienzen warten muss, und die Ältesten des Dorfes sie darüber belehren, welche Fragen sich nicht gehören. Wie die Ethnografierten nun die Ethnografin ethnografieren. Und wie die Forscherin, die sich nicht richtig zu benehmen wusste, nun ihrerseits "Äffin" genannt wurde. Was allerdings auch liebevoll gemeint sein kann.

"Die Äffin bin ich"
Die Ethnographin Heike Behrend wird ethnografiert
Von Manuel Gogos
Übernahme DLF 2021

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