Fans von Taylor Swift

APA/dpa/Christoph Reichwein

Punkt eins

Mehr als nur Fan

Warum Jugendliche Vorbilder und Idole haben und brauchen (?) Gäste: Assoz. Prof. Dr.phil. Natalia Wächter, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Graz & Univ.-Prof. Dr.phil. Ralf von Appen, Professur für Theorie und Geschichte der Popularmusik, Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien. Moderation: Marlene Nowotny. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Der US-amerikanische Popstar Taylor Swift tourt seit mehr als eineinhalb Jahren um die Welt - diese Woche spielt sie drei Konzerte in Österreich. Nichts darüber zu wissen, ist beinahe unmöglich. Selbst Menschen, die ihre Musik nicht mögen oder nicht kennen, entkommen der Medienberichterstattung bzw. der aufgeregten Begeisterung der "Swifties", ihrer Fans, kaum.

Für manche dieser Fans ist Taylor Swift die gefühlt beste Freundin, für andere Vorbild, wieder andere nennen sie "Mutter". Damit verbunden ist, Fanartikel der Künstlerin zu kaufen, ihre Platten zu erwerben und in teure Konzerttickets zu investieren. Das Magazin "Forbes" schätzt Swifts Vermögen mittlerweile auf 1,1 Milliarden US-Dollar.

Dass Taylor Swift heute so erfolgreich ist, führt Ralf von Appen, Professor für Theorie und Geschichte der Popularmusik an Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, auf verschiedene Faktoren zurück, auch auf ihre engagierten Fans. Sie verteidigen den Popstar vehement, sobald Kritik in Öffentlichkeit und Medien auftaucht, greifen jene an, die Swift attackieren könnten.

Dass der Popstar heute gerade für so viele junge Frauen Vorbild und Idol ist, führt Soziologin und Jugendforscherin Natalia Wächter von der Universität Graz auch darauf zurück, dass der Einfluss von Familie und Schule auf die Sozialisation von Jugendlichen immer mehr abnimmt. Stattdessen gewinnen Gleichaltrige und Soziale Medien an Bedeutung.

In den Sozialen Medien und auf den Plattformen begeistern auch Sportlerinnen und Sportler ein junges Millionenpublikum: seien es die etablierten Weltstars des Fußballs oder die aktuellen Medaillen-Gewinnerinnen und -Gewinner bei Olympischen Bewerben wie Skateboard.

Welche Funktion haben solche Idole aus soziologischer oder entwicklungspsychologischer Sicht? Wie lässt es sich erklären, dass eine Musikerin wie Taylor Swift für Millionen von jungen Menschen zum verehrten Vorbild wird? Und was können Eltern tun, wenn die Verehrung überhandnimmt und die Identifikation mit dem Vorbild zu negativen Gefühlen führt?

Darüber spricht Marlene Nowotny mit Natalia Wächter und Ralf von Appen.

Reden Sie mit: Kennen Sie junge Menschen, die viel Zeit und Geld darin investieren, Fan zu sein? Oder hatten Sie selbst Vorbilder, die Sie als junge Menschen geprägt haben?

Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

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