Iran: die Hinrichtungsmaschinerie stoppen

6. August 2024, 13:00

Die Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi gibt keine Ruhe, solange in ihrem Heimatland Iran unter dem Deckmantel religiös geprägter Staatlichkeit täglich Menschen getötet werden. Dafür engagiert die 68-Jährige sich schon seit ihrer Jugend. Nach ihrer Flucht aus Iran hatte Mina Ahadi einige Jahre in Wien gelebt; sie ist österreichische Staatsbürgerin.
Verfolgt vom langen Arm des Regimes wechselte sie in den 90er Jahren ihren Wohnsitz nach Deutschland, heute lebt sie in Köln. Wie sie für ihre Überzeugungen immer wieder ihre eigene Sicherheit aufs Spiel setzte, zeigt der Film "Mina - der Preis der Freiheit" des kurdischen Journalisten und Filmemachers Hesam Yousefi, der 2022 in die Kinos kam.

Mina Ahadi kämpfte und kämpft gegen Unterdrückung, für Frauenrechte und Säkularisierung; seit 2007 ist sie Vorsitzende des von ihr mitgegründeten Zentralrats der Ex-Muslime. Schon 2000 gründete sie das "Internationale Komitee gegen Steinigung", das mit offenen Briefen und Protestnoten an Regierungen auf die "barbarische" Praxis aufmerksam machte. Heute gibt es im Iran keine Steinigungen mehr.

Was es sehr wohl noch gibt, ist ein immer ungehemmterer Einsatz der Todesstrafe. Laut Amnesty-Bericht wurden 2023 mindestens 853 Menschen im Namen der Islamischen Republik hingerichtet - damit ist der Iran verantwortlich für 74 % der weltweit dokumentierten Hinrichtungen in diesem Jahr. Ein Hauptgrund ist der Anstieg von Todesurteilen für Drogendelikte, sie machten 2023 schon mehr als die Hälfte der Exekutionen aus.

Um dieser Praxis Einhalt zu gebieten, ist Mina Ahadi nun Teil von UteeIran (United to End Executions in Iran), einem Bündnis von Aktivist:innen und Organisationen in aller Welt. Im Rahmen eines Wien-Besuchs ist sie zu Gast bei Xaver Forthuber und spricht über die Blutspur des Fanatismus, über Staatsterror und Unterdrückung - und über Wege in die Freiheit für die Menschen in Iran und überall auf der Welt.

Reden Sie mit: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Xaver Forthuber