Gedanken für den Tag

Bruckner, sehr persönlich erlebt

Martin Sieghart, Dirigent und Autor zum 200. Geburtstag des Komponisten

"Ich war 12 Jahre alt und meine Eltern nahmen mich mit in den Musikverein, wo die Wiener Philharmoniker unter dem greisen Carl Schuricht Bruckners Achte aufführten", erzählt der Dirigent und Autor Martin Sieghart anlässlich des 200. Geburtstages des oberösterreichischen Komponisten. "Ich habe nichts von der Musik verstanden, wie sollte ich auch. Aber sie hat mich so fasziniert, dass ich am darauffolgenden Montag meine Eltern um ein wenig Geld bat, um in einem Plattengeschäft nach einer weiteren Symphonie zu suchen. Es wurde die Neunte. Wieder verstand ich nichts und war zutiefst ergriffen." Diese Erlebnisse hätten seinen weiteren Weg mit Bruckner geebnet, so Sieghart. "Das Werk Bruckners begleitet mich tatsächlich seit 60 Jahren. Ich habe es geliebt, es ausgelacht, die Partituren in eine Ecke gefeuert, um sie nach wenigen Momenten beschämt aus dieser zu holen und mit ihnen wieder Frieden zu schließen."

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