A cappella, luxuriös

10. September 2024, 11:30

Das renommierte belgische Huelgas-Ensemble singt normalerweise Musik, die vor 1700 entstanden ist. Die neue CD schlägt da ganz andere Töne an, nämlich solche von Max Reger, also aus der späten Romantik bzw. von der Wende ins 20.Jahrhundert. Sonst eher von Chören gesungen, klingen Regers Stücke im klein besetzten Vokalensemble geradezu berückend intim.

Die zweite Neuerscheinung aus der Welt des A-cappella-Sounds bringt vergleichsweise Erwartbares: Die englische Formation The Sixteen (schon vom Namen her ein Vokalensemble und kein großer Chor.) widmet sich Juwelen der Renaissance von Orlando di Lasso und Josquin Desprez. Dabei steht die "Parodie" im Mittelpunkt, womit nichts Komisches gemeint ist: "Parodie" bedeutet schlicht, sich der Werke anderer Musikschaffender zu bedienen, oder auch aus dem eigenen Fundus zu schöpfen, und daraus Neues zu schaffen. Als Ergebnis ist hier bei The Sixteen wieder ein makelloser, schlanker Klang zu erleben - wie Lichtstrahlen in einer gotischen Kathedrale.

Service

Aktuelle Aufnahmen:
"Melancholy. Max Reger - Vocal Works"
The Huelgas Ensemble, Paul van Nevel, Jos van Immerseel
Label: Deutsche Harmonia Mundi / Sony Classical

"Masters of Imitation"
The Sixteen, Harry Christophers
Label: Coro

Sendereihe

• Vorgestellt

Gestaltung

• Albert Hosp