Mit Präzisionsmedizin gegen Kinderkrebs

11. September 2024, 13:00

Jedes Jahr erkranken in Österreich etwa 300 Kinder und Jugendliche an Krebs. Die Wahrscheinlichkeit, Leukämie, Tumore des Zentralnervensystems oder Lymphome in jungen Jahren zu erleiden, beträgt nur etwa 0,3 Prozent. Die Überlebenschancen liegen bei vielen Kinderkrebsarten heute bei etwa 80 Prozent. Doch Krebs ist die häufigste tödliche Krankheit und die zweithäufigste Todesursache (nach Unfällen) bei Kindern und Jugendlichen in Industrieländern.

Bewusstsein wecken für Unterstützungen, die Betroffene und ihre Familien brauchen, für aktuelle Forschungen und die wissenschaftlichen Herausforderungen, die mit der Erforschung von seltenen Krankheiten einhergehen sowie Wissensvermittlung und Aufklärung, dass beispielsweise Krebs bei Kindern anders ist, als bei Erwachsenen - das ist international das Ziel des "goldenen Septembers": Mit dem Symbol einer goldenen Schleife (Gold Ribbon) steht dieser Monat weltweit im Zeichen des Kinderkrebses und der Kinderkrebsforschung.

Univ.-Prof. Caroline Hutter leitet seit Jahren das Team für Klinische Präzisionsmedizin im St. Anna Kinderspital in Wien und forscht am größten kinderonkologischen Zentrum Österreichs, der an das Spital angrenzenden St. Anna Kinderkrebsforschung (St. Anna Children's Cancer Research Institute CCRI), zu schwer behandelbaren Krebsarten, wie der Langerhans-Zell-Histiozytose, einer sehr ungewöhnlichen Erkrankung.

Seit 1. August ist DDr. Caroline Hutter außerdem ärztliche Leiterin des St. Anna Kinderspitals und hat gleichzeitig die Professur für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien angetreten.

Über 150 Spezialistinnen und Experten arbeiten am CCRI interdisziplinär in 14 Forschungsgruppen der St. Anna Kinderkrebsforschung an Grundlagen ebenso wie der Verbesserung der Diagnostik, Behandlungsqualität und der Heilungschancen. Sie spüren Tumor-DNA und Metastasen im Blut auf, erforschen die Schwachstellen von Krebszellen, versuchen, Natürliche Killerzellen besser verstehen, genetische Schalter der Krebsentstehung zu entschlüsseln, Rückfälle zu identifizieren, das Tumorwachstum zu prognostizieren und effektivere, schonendere Therapien weiterzuentwickeln. Seit Gründung der überwiegend spendenfinanzierten Forschungseinrichtung 1988 sind die Überlebensraten bei vielen Krebsarten von 20 % auf über 80 % gestiegen.

Was bedeutet die Diagnose Krebs für junge Menschen und ihre Familien heute und wie vermittelt man sie? Wo steht die Forschung in der Therapie, im Behandlungserfolg und im Verständnis von Krebs bei Kindern und welche Rolle spielen dabei Bioinformatik und Künstliche Intelligenz? Wie sprechen wir über Kinderkrebs, welche Unterstützung erfahren Betroffene und wird sich Krebs bei Kindern in Zukunft verhindern lassen?

Caroline Hutter ist zu Gast in Punkt eins bei Barbara Zeithammer und wie immer freut sich die Redaktion über Ihre Fragen und Beiträge zur Diskussion: telefonisch während der Sendung unter 0800 22 69 79, kostenfrei aus ganz Österreich, oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Links:
Kinderkrebsforschung
CCRI - St. Anna Children's Cancer Research Institute
Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Barbara Zeithammer