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Auf zur Rave-olution! Techno-/House-Musik mit politischem Anspruch (1)

Die Rave-olution im Untergrund. Das Bassiani in Tiblisi/ Georgien

Dreißig Jahre nach der Loveparade feiern Rave- und Techno-Clubs weltweit ein gewaltiges Comeback. Ob beim Burning Man in den USA, beim Tomorrowland in Belgien, im Bassiani von Tbilisi, im Hafen von Beirut, in der Goa-Hochburg Indien, in Krisenregionen Mexikos oder auch in Dubai, Saudi-Arabien, Albanien und Kasachstan - oft sind politische Botschaften der Aufhänger.

Das kleine kaukasische Land Georgien gehört seit kurzem zu den Beitrittskandidaten der Europäischen Union. Für die Aufnahme in die EU wurde die Menschenrechtssituation zwar verbessert, doch georgische Politikerinnen und Politiker stehen immer wieder in der Kritik, aufgrund der Lage zwischen Russland und Europa Gesetze zu erlassen, die von Moskau gesteuert sind. So sorgte das geplante Gesetz zur Kontrolle der Einflussnahme aus dem Ausland, das sogenannte Agentengesetz, für massive Proteste. Unter den mehr als 20.000 Demonstrierenden im April 2024 waren auch die Macher des Bassiani, dem wichtigsten und einflussreichsten Underground-Club Georgiens. Die ganze Musikszene des Landes, insbesondere die elektronische Musikszene, trat sehr laut gegen dieses Gesetz auf. So gut wie alle Clubs, Festivals, Bars, Konzerthallen und Künstlerkollektive gehen immer wieder für Minderheitenrechte auf die Straße, allen voran das Bassiani. Vor allem die gesellschaftlich nicht akzeptierte LGBTQ-Szene trifft sich in dem zu einem Club umgebauten alten Schwimmbad. Das Logo ist ein antiker Helm. Politische Einflussnahme ist gewollt. Der Underground-Club mischt sich laut ravend ein.

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