U4, U-Bahn

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Tonspuren

Unterwegs mit Ana Marwan und Ljuba Arnautovic

In der Tonspuren-Reihe "Unterwegs mit ..." begegnen sich diesmal die beiden Autorinnen Ana Marwan und Ljuba Arnautovic. Ana Marwan, Jahrgang 1980, ist gebürtige Slowenin. Ljuba Arnautovic wurde 1954 als Tochter eines österreichischen Vaters und einer russischen Mutter in Kursk in der Sowjetunion geboren.

Verbindungen, bei denen so viel wie möglich dazwischen liegt, sind die Interessantesten, sind sich Ljuba Arnautovic und Ana Marwan einig. So ist es ein schöner Zufall, dass sie als Orte für die Begegnung zwei Endpunkte einer Wiener U-Bahn-Linie gewählt haben.

Im Norden Wiens, bei Nussdorf, wird der Donaukanal vom Hauptstrom getrennt und fließt durch die Stadt, bevor es im Osten eine Wiedervereinigung gibt. Die zwei Löwenskulpturen über der Nussdorfer Schleuse führen in Ljuba Arnautovics Kindheit. Auf den Sonntagsspaziergängen dorthin brachte die Stiefmutter den Kindern Arbeiterlieder bei. In ihrem Roman "Junischnee" erzählt die Autorin von ihrem Vater, der als Schutzbundkind von Wien nach Moskau kam und erst Jahrzehnte später zurückkehrte. Im Sommer erscheint ihr dritter Roman "Erste Töchter".

Auf der anderen Seite der Stadt, am Kanal des Wienflusses in der Nähe von Hütteldorf, trifft Stadtwildnis auf Graffitikunst. Der Ort ist einsam und menschenleer. Ana Marwan, die noch nicht so lange in Wien lebt, geht an diesem unbestimmten Ort gerne mit ihrem Hund spazieren. 2022 gewann sie den Bachmannpreis. 2023 erschien ihr zweiter Roman "Verpuppt" auf Deutsch. Im selben Jahr übernahm sie die Chefredaktion der Zeitschrift "Literatur und Kritik".

Eine Verbindung, bei der so viel wie möglich dazwischen liegt
Folge 3 der Reihe "Unterwegs mit ... Ana Marwan und Ljuba Arnautovic"
Feature von Shenja von Mannstein
(ORF 2024)

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