Radiokolleg

Auf zur Rave-olution! Techno-/House-Musik mit politischem Anspruch (3)

Clubbing zwischen Menschenschleusern. Der Hardpop-Club von Ciudad Juárez/Mexiko

Die mexikanische Grenzstadt Ciudad Juarez war einst der gefährlichste Ort der Welt, das Epizentrum der Drogenkriege. Panzer der mexikanischen Armee rollten durch die Stadt. Drogenkartelle lieferten sich Straßenkämpfe, um die Kontrolle über die Stadt an der Grenze zu den US-Bundesstaaten Texas und New Mexico und damit den Zugang zum lukrativen amerikanischen Drogenmarkt zu bekommen. Heute schleusen die Kartelle Menschen über die Grenze am Rio Grande. Flüchtlinge versuchen die Nachbarstadt El Paso durch Tunnel zu erreichen. Knapp drei Kilometer von der übermannshohen, stacheldrahtbewehrten Grenzmauer entfernt, mitten in einem Gewerbegebiet, hämmern am Wochenende Techno-Rhythmen weltbekannter DJ-Stars wie der Belgierin Charlotte de Witte, des Hamburgers Oliver Huntemann oder des Spaniers Paco Osunta. Der Hardpop-Club wurde nach dem Vorbild Berliner Clubs gegründet. Das Logo - ein Adler. Viele Besucher kommen für den Abend aus dem texanischen El Paso. Die Message: Die mexikanisch-texanische Grenzregion ist mehr als nur Drogenkartelle, Flüchtlingshochburg und Menschenschmuggel.

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