Piratenradiosender: Radio London, 1960er Jahren

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Radiokolleg

Ein Jahrhundert Kulturbeschleuniger Radio (4)

Piratenradio und College Radio: Zwischen Subkultur und Kommerz

Mitte der Sechzigerjahre macht in Großbritannien die Musicians Union der BBC und den Plattenfirmen das Leben schwer: Laut "Needle Time"-Vorschriften darf - zum Schutz live ausgestrahlter Ensembles - nur ein begrenzter Anteil an voraufgenommener Musik von Tonkonserven übertragen werden. Von Schiffen aus dem Ärmelkanal sendende Piratenradiosender machen der BBC Konkurrenz, indem sie rund um die Uhr Songs aus den Charts spielen, und erzwingen so indirekt eine Aufhebung der Gewerkschaftsregeln und die Gründung des jugendlichen Musiksenders Radio One im Jahr 1967 (circa zeitgleich mit Ö3).
In den USA formiert sich in den Achtzigerjahren das Netzwerk der College Radios als Alternative zum Mainstream und fördert so die Ausdifferenzierung der Popkultur in Nischen. Piratenradio-Sender und Online-Radio-Stationen führen diese Tradition bis heute weiter, allerdings nur auf Basis der Selbstausbeutung. Ist in der Ära des Streaming die stilprägende Macht des Radios erloschen?

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