Bläserpracht und Piano-Elegien

4. Oktober 2024, 11:30

Ein größerer Kontrast ist kaum vorstellbar: German Brass feiert sein Jubiläum mit lauter Ouvertüren - als ob noch weitere 50 Jahre folgen wollen. Das Blechbläserensemble, das mit Arrangements und Transkriptionen alter und neuer Musik auftritt, manchmal ergänzt ums Schlagzeug, hat in den 50 Jahren seines Bestehens Musik für allerlei Gelegenheiten eingespielt. Hier nun sind es Ouvertüren von Rossini bis Gluck, von Mozart bis Glinka.

1974 fingen German Brass zu fünft an, zehn Jahre später sind es vier Trompeten, drei Posaunen, zwei Hörner, Tuba und Schlagzeug. Ihre Jubiläumstournee führt das Ensemble im Herbst auch nach Österreich. Gründungsmitglied Enrique Crespo, von dem viele der Arrangements stammen, ist bestrebt, den Klang von German Brass in Richtung Orgel zu bewegen. So klingen sie heiter und voll Präzision, Spielwitz und Virtuosität. Immer festlich. Ein Kunststück.

Konträres dazu im zweiten in der Sendung vorgestellten Album: der armenische Pianist Jean-Paul Gasparian lässt die Musik seiner familiären Herkunft aufleben. 1995 geboren, studierte Gasparian am Pariser Conservatoire u.a. bei Michel Béroff und Michel Dalberto. Nachdem er seine erste CD zur Gänze Debussy gewidmet hatte, führt das aktuelle Album "Origins" zu seinen armenischen Wurzeln: Eine Elegie des Arno Babadjanian, eine Toccata des Nationalkomponisten Khatschaturian und Tänze des hochverehrten Komitas. Es ist der musikalische Blick auf den Ararat von der anderen Seite, von jenseits Europas.

Service

Aktuelle Aufnahmen:

"German Brass: Overtures"
Werke u.a. von Glinka, Mozart, Weber, Rossini, Shostakovich
Label: Berlin Classics 2024

"Origins"
Klaviermusik von Babadjanjan, Gasparian, Khatchaturian und Komitas
Ausführende: Jean-Paul Gasparian (Klavier)
Label: Naive Records 2024

Sendereihe

• Vorgestellt

Gestaltung

• Irene Suchy