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Europa-Journal
Naher Osten, Frankreich, Armenien, Ukraine
Naher Osten: Welchen Einfluss hat die Europäische Union? +++ Frankreich: Die jüdische Gemeinde schrumpft +++ Armenien: Ein Jahr nach dem Exodus aus Berg-Karabach +++ Ukraine: Aus dem Gefängnis an die Front
4. Oktober 2024, 18:25
Naher Osten: Welchen Einfluss hat die Europäische Union?
Seit dem Überfall der Terror-Organisation Hamas auf Israel eskaliert der Konflikt in der Region immer weiter. Europa ist dabei politisch weitgehend abgemeldet, weder als Vermittler noch als Unterstützer einer der beiden Seiten konnten die EU-Staaten einen Beitrag zu einer Deeskalation leisten. Denn die 27 Mitgliedsländer konnten sich bisher auf keine einheitliche Position einigen. Und auch innerhalb der EU-Institutionen ist es bisher nicht gelungen, mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen. Das könnte sich mit der neuen EU-Kommission ändern. Welche Möglichkeiten die Europäer haben, und warum sie bisher nicht genutzt worden sind, erklärt der Politikwissenschaftler Christian Hanelt von der Bertelsmann-Stiftung.
Frankreich: Die jüdische Gemeinde schrumpft
Die größte jüdische Gemeinschaft Europas fühlt sich in Frankreich nicht mehr sicher. Seit dem 7. Oktober 2023 und der scharfen Reaktion Israels auf den Angriff der Hamas sind antisemitische Straftaten in Frankreich stark gestiegen. Eine Verdreifachung verzeichnet das Innenministerium. Fast 5700 französische Jüdinnen und Juden haben daher ihre "Alyah" beantragt, die Rückkehr von Juden nach Israel. Obwohl Israel im Krieg mit Gaza ist und sich in Nahost die Situation weiter zuspitzt, fühlen sich die Auswanderwilligen dort sicherer als in Frankreich. Cornelia Primosch hat betroffene Familien getroffen.
Armenien: Ein Jahr nach dem Exodus aus Berg-Karabach
Vor einem Jahr hat Aserbaidschan das bis dahin mehrheitlich von Armeniern bewohnte Berg-Karabach endgültig unter seine Kontrolle gebracht. Die Region war davor zwischen den beiden Ländern umstritten. Mehr als 100.000 Menschen sind im vergangenen Herbst aus Berg-Karabach geflüchtet, die meisten sind in Armenien geblieben und tun sich bis heute schwer im Land Fuß zu fassen, bericht Luise Glum.
Ukraine: Aus dem Gefängnis an die Front
Die ukrainischen Streitkräfte sind im Lauf dieses Jahres immer stärker unter Druck geraten. Es fehlt nicht nur die materielle Unterstützung aus dem Westen, sondern auch die Rekrutierung neuer Soldatinnen und Soldaten wird schwieriger. Deshalb können sich seit Beginn des Sommers unter bestimmten Bedingungen auch Häftlinge für den Dienst in der Armee melden. Daniela Prugger hat ein Trainingslager dieser Rekruten, die direkt aus den Gefängnisse kommen, in der Region rund um die umkämpfte Stadt Pokrowsk besucht.