Propalästinensische Demonstration

PICTUREDESK.COM/DPA/ANNETTE RIEDL

Betrifft: Geschichte

Die Zäsur

Antisemitismus nach dem 7. Oktober 2023
mit: Jonathan Matthews, Historiker, Hebrew University, Jerusalem
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller

Bei dem Angriff palästinensischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden rund 1.200 Menschen ermordet, tausende verletzt und über 200 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Innerhalb weniger Stunden wurden mehr als 3.000 Raketen auf Israel abgefeuert. Seither führt Israel Krieg gegen die Hamas, tausende palästinensische Zivilisten kamen bislang zu Tode. Das Massaker am 7. Oktober 2023 stellte eine Zäsur im israelisch-palästinensischen Konflikt dar. Für Jüdinnen und Juden weltweit hat sich die Sicherheitslage seither deutlich verschärft. Antisemitische Übergriffe stiegen in Folge der Ereignisse "explosionsartig" an, wie im Antisemitismusbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 2023 zu lesen ist. Nach diesem Bericht hat sich 2023 in Österreich die Anzahl antisemitischer Vorfälle nach dem 7. Oktober gegenüber dem Zeitraum davor verfünffacht.

Bei den seit dem Terrorangriff aufgeflammten propalästinensischen Demonstrationen kommt es immer wieder zu offenen antisemitischen Ausfällen. Auch im Internet und in den sozialen Medien erreichte der antisemitische Hass eine "neue Dimension" (L. Blumenthaler). Unter dem NS-Regime war Antisemitismus Staatsideologie. Heute ist Antisemitismus ein verbreitetes soziales Phänomen und stellt eine "akute Bedrohung für unsere Gesellschaft" dar (ÖAW). Vielfach mangelt es auch am Bewusstsein für dieses gesellschaftliche Problem. Welche Erscheinungsformen des modernen Antisemitismus gibt es? Welche historischen Kontinuitäten manifestieren sich und welche neuen Muster sind entstanden?

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  • Rosemarie Burgstaller