Ein Ausschnitt von Mozarts Augen eines Gemäldes

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Opernabend - Live aus dem Theater an der Wien

Wolfgang Amadeus Mozart: "Idomeneo"

Mit Attilio Glaser (Idomeneo), Emily Sierra (Idamante), Jeanine De Bique (Ilia), Elena Tsallagova (Elettra), Ya-Chung Huang (Arbace und Gran Sacerdote), Levente Páll (La Voce).
Arnold Schoenberg Chor, Wiener Symphoniker; Dirigent: David Bates.
(Live-Übertragung aus dem Theater an der Wien, in 5.1 Surround Sound)

"Man sollte nicht meinen, dass in einem so kleinen Kopfe so was Großes steckt!"-diese Worte soll Kurfürst Karl Theodor von Bayern nach der Münchner Uraufführung des Idomeneo über den 25-jährigen Komponisten geäußert haben; für ihn zeichnete sich Wolfgang Amadeus Mozarts Oper als "eine magnifique Musique" aus.

1780 hatte der Komponist den Auftrag erhalten, für die bayerische Residenz eine große Oper zu schreiben. Mozart war diesem Auftrag gerne nachgekommen, wusste er doch, welch großartige Musiker ihm in München zur Verfügung standen. Der Kurfürst hatte nämlich bei der Übersiedlung seines Hofes von Mannheim nach Bayern sein weithin gefeiertes Orchester mitgenommen.

Wie es damals häufig praktiziert wurde, hatte man auf ein älteres Libretto zurückgegriffen: auf die Tragédie lyrique Idomenée, die bereits André Campra vertont hatte; doch Giambattista Varesco, der Hofkaplan von Salzburg, hatte das französische Buch nicht einfach nur ins Italienische übersetzt-viele Texte waren vollkommen neu für Mozart geschaffen worden. Die Korrespondenz des Komponisten mit seinem Vater, Leopold, belegt hinsichtlich der Änderungswünsche am Buch, wie sehr er bereits in jungen Jahren einen Sinn für Theaterwirksamkeit und den Aufbau eines Stückes entwickelt hatte.

Idomeneo ist eine Geschichte um Macht und Herrschaft, um Schuld und deren Bewältigung: der Stoff erzählt vom kretischen König Idomeneo, der nach seiner Heimkehr vom trojanischen Krieg gezwungen ist, seinen eigenen Sohn zu opfern. Doch dazu muss es letztendlich nicht kommen: rechtzeitig verkündet die Stimme des Orakels, dass Poseidons Zorn besänftigt werde, wenn Idomeneo die Krone an seinen Sohn abgebe. Die Münchner Uraufführung des Idomeneo 1781 war ein großer Erfolg für den jungen Komponisten. Doch trotz der wirkungsstarken Musik ist dieses Werk nie an die Aufführungszahlen der späteren Mozart-Opern herangekommen-was sich auch in die Wiener Aufführungszahlen widerspiegelt: 2019 ist das Werk zuletzt in der Wiener Staatsoper gezeigt worden-und mehr als zehn Jahre sind vergangen, seit die Oper letztmals im Theater an der Wien über die Bühne ging. Jetzt hat man Mozarts Idomeneo für die Wiedereröffnung des altehrwürdigen Hauses an der Wienzeile gewählt. Die1801 eröffnete Bühne ist seit 2022 einer aufwendigen Sanierung und Renovierung unterzogen worden.

Übrigens: Schon 2006, als das Theater an der Wien nach langer Bespielung vorrangig als Musicalbühne wieder zum Opernhaus wurde, hatte man Idomeneo für die Eröffnung gewählt, in einer Produktion der Wiener Staatsoper. Die jetzige Neuproduktion wird Intendant Stefan Herheim inszenieren. Im Graben: die Wiener Symphoniker, die wiederum schon 1950 eine der ersten Gesamtaufnahmen von Mozarts Oper für die Schallplatte eingespielt haben.

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