Elim Chan im Concertgebouw

27. Oktober 2024, 12:10

Die aus Honkong stammende und in den USA ausgebildete Dirigentin Elim Chan ist auch auf Österreichs Bühnen längst keine Unbekannte mehr: In der Saison 2022/23 war sie Portraitkünstlerin im Wiener Musikverein, letztes Jahr folgte dann das Debüt bei den Salzburger Festspielen. Bereits vor sechs Jahren stand sie erstmals am Pult des Concertgebouw Orchester in Amsterdam, wo sie seitdem gern gesehener Gast ist. Ende August war sie ebendort mit Werken von Berlioz, Mendelssohn-Bartholdy und Prokofjew zu erleben.

Spritzig geht es los: Hector Berlioz' Konzertouvertüre "Le Corsaire" macht den lebhaften Anfang. Danach folgt die Vierte Symphonie des gerade einmal 21jährigen Felix Mendelssohn-Bartholdy, die optimistisch sprudelnde "Italienische" - das "lustigste Stück, das ich gemacht habe", wie Felix im Februar 1831 aus Rom an seine geliebte Schwester Fanny schrieb. Nach der Pause wird es dann russisch: Die Ballettmusik zu "Romeo und Julia" gehört heute zu Prokofjews beliebtesten Werken, zunächst wurde sie jedoch aufgrund ihrer unkonventionellen Orchestrierung und rhythmischen Komplexität abgelehnt: Drei russische Theater traten nacheinander von ihren Verträgen zurück, sodass das Ballett erst über Umwege 1940 zur russischen Erstaufführung gelangte.

(Sarah Schulmeister)

Sendereihe

• Matinee - Teil 2

Gestaltung

• Bernhard Eppensteiner