Diagonal
Diagonal Stadtporträt Entenhausen/Duckburg
Museum der Meisterwerke: Diagonal Stadtporträt Entenhausen/Duckburg - Enten sind auch nur Menschen. Präsentiert von Michael Schrott
Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon
27. Oktober 2024, 22:05
Entenhausen oder Duckburg, wie es im amerikanischen Original heißt, ist die Erfindung des genialen Disney-Zeichners Carl Barks (1901 - 2000). Es ist das Modell einer Stadt in der Mitte des 20. Jahrhunderts im Fantasie-Staat "Calisota", einer Verbindung der Namen California und Minnesota.
Die Kleinstadt nahe von Seen und Bergen verschmilzt im Laufe der Jahre mit einer Großstadt an der Westküste, in der es Panzerknacker, Militärbasen und Umweltprobleme gibt. Aber immer ist es eine Stadt ohne Farbige und Gewerkschaften, ohne Sex und Drogen, ohne Krankheit und Tod. Ökonomisch herrscht im Schatten des Dagobert Duck'schen Geldspeichers der schrankenlose Kapitalismus, psychoanalytisch die - schwer neurotisierende - nahezu frauenlose und jedenfalls asexuelle Generationenfolge durch Veronkelung.
Das Entenhausener Universum ist ein Abbild der USA in der Mitte des 20. Jahrhunderts, das unser Amerika-Bild entscheidend mitbestimmt hat. Unter den so genannten "Donaldisten" gibt es zwei Theorien zur Existenz der Stadt der Ducks. Die eine geht davon aus, dass sich Entenhausen in einem Paralleluniversum befindet und daher für uns nicht sichtbar ist. Daneben gibt es die Theorie, dass Entenhausen in der Zukunft liegt. Zack! Rumms! Würg! Diese Sendung ist für die Diagonal Redaktion, so etwas wie die Mutter aller Stadtporträts.
Erstausstrahlung: 24. Juli 2004
Service
Henner Löffler, "Wie Enten hausen - Die Ducks von A bis Z", Verlag C. H. Beck
Andreas Platthaus, "Von Mann und Maus - Die Welt des Walt Disney", Henschel-Verlag
Grobian Gans, "Die Ducks - Psychogramm einer Sippe", rororo TB
Barks Thierleben
Donaldisten
Duckomenta
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