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Im Fokus - Religion und Ethik
"Nach mir die Sintflut!"
Aktuell im Fokus: Weltsynode in Rom - Offenes Ende mit Arbeitsauftrag +++ Thema im Fokus: "Nach mir die Sintflut!" - Die schöpferische und zerstörerische Kraft des Wassers +++ Serie: Glauben Hören - So klingt der Islam +++ Moderation: Alexandra Mantler
30. Oktober 2024, 16:05
1. Aktuell im Fokus: Weltsynode in Rom - Offenes Ende mit Arbeitsauftrag
Der von Papst Franziskus ausgerufene synodale Prozess ist mit der großen Weltsynode in Rom zu Ende gegangen, nun sind die einzelnen Ortskirchen und deren Bischöfe und Bischofskonferenzen am Zug. Auf ein eigenes nachsynodales Schreiben verzichtet der Papst, was für einige Überraschung sorgt, denn üblich war das bisher nicht. Das von der Versammlung beschlossene Abschlussdokument gilt nun als Richtungsweisung. Darin verankert ist die Verpflichtung aller Diözesanbischöfe, Laien, Frauen wie Männer, in Entscheidungsprozesse einzubinden. Die letzte Entscheidungsgewalt in allen Angelegenheiten obliegt dem jeweils zuständigen Bischof, allerdings muss er seine Entscheidung begründen. Nicht entschieden wurde die Frage nach einem Weiheamt für Frauen, über ein eventuelles Diakonat soll eine Arbeitsgruppe beraten, allerdings hat Papst Franziskus die Weihe von Frauen für die Zukunft auch nicht kategorisch ausgeschlossen. Dem Klerikalismus wird im Abschlussdokument der Kampf angesagt: Er sei verantwortlich für diverse Arten des Missbrauchs, von spirituellem Missbrauch bis zu sexualisierter Gewalt. Aus Rom berichtet Cornelia Vospernik.
Im Studio spricht Judith Fürst mit der Religionssoziologin und stellvertretenden Institutsvorständin des Institutes für Praktische Theologie an der Universität Wien, Regina Polak, und der Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung Österreich, Angelika Ritter-Grepl.
2. Thema im Fokus: "Nach mir die Sintflut!" - Die schöpferische und zerstörerische Kraft des Wassers
Wenn die Polkappen weiter abschmelzen und der Meeresspiegel weiter steigt, dann könnte in einigen Regionen der Welt bald das drohen, was in vielen religiösen und mythologischen Überlieferungen beschrieben wird: eine große Flutkatastrophe, eine "Sintflut". Im Rahmen der Initiative "Mutter Erde" befasst sich die Reihe "Im Fokus - Religion und Ethik" mit dem Thema "Unser Klima - Unser Wasser" und beleuchtet die religiöse Dimension des Wassers, seine Deutung und Bedeutung als an sich lebensspendendes Element, das aber auch eine unheimlich zerstörerische Kraft entfalten kann.
In der jüdisch-christlichen Überlieferung bricht mit der "Sintflut" ein göttliches Strafgericht über die Menschen herein. Gott wollte alle "Wesen aus Fleisch" vom Erdboden "vertilgen", denn sie lebten "verdorben" (wie es in der christlichen Einheitsübersetzung der Bibel formuliert wird). Ähnliche Berichte gibt es beispielsweise auch im Gilgamesch-Epos oder in der griechischen Sage von Deukalion und Pyrrha. Im Volksmund ist die große biblische Katastrophe zum Ausdruck einer bestimmten Lebenshaltung geworden: "Nach mir die Sintflut" steht für die völlige Gleichgültigkeit gegenüber den Folgen des eigenen Handelns. Der biblische Bericht stellt der Sintflut hingegen den Bau der berühmten "Arche Noah" voran: Damit wird schon vor der Katastrophe die Basis für den Wiederbeginn danach geschaffen. - Gestaltung: Markus Veinfurter
3. Serie: Glauben Hören - So klingt der Islam
Unsere Rubrik widmet sich diesen Monat noch einmal, zum Jubiläum "100 Jahre Radio in Österreich", den akustischen Seiten der Religionen. Dieses Mal begibt sich Amelie Sztatecsny in die Klangwelten des Islam.