PICTUREDESK.COM/CAMERA PRESS/LYNN GOLDSMITH
Spielräume
Schändliches aus Wien und Texas
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs. Neues von Vienna Rest in Peace, und: Farewell, Kinky Friedman
7. November 2024, 17:30
Ein Donnerstag-Spielraum noch im Zeichen von Allerheiligen und Allerseelen: "Ihre Neigung zum Melancholischen und leicht Morbiden merkt man der wunderbaren österreichischen Band Vienna Rest in Peace schon am Namen an", bemühte sich die Süddeutsche Zeitung um eine Einordnung dieser Formation, die auch im weiteren deutschsprachigen Raum Aufmerksamkeit erfährt. In diesem Herbst präsentiert das Quintett, verstärkt um Sänger und Rezitator Fritz Ostermayer, seinen vierten Tonträger, Thema und Titel: "Schande".
Am 31. Oktober wäre Richard Samet "Kinky" Friedman achtzig Jahre alt geworden, im vergangenen Sommer ist er gestorben. Er war Krimiautor, Kolumnist, Kurzzeit-Politiker, Countrymusiker - und in letzterer Eigenschaft möglicherweise der erste Jude auf der Bühne der legendären Radioshow Grand Ole Opry, zumindest nach eigenem Bekunden. Mit satirischen Songs wie "They Ain't Making Jews Like Jesus Anymore" verärgerte er die Konservativen seiner texanischen Heimat, mit anderen wiederum Feminist:innen. Er war mit dem republikanischen Präsidenten George W. Bush ebenso befreundet wie mit dem Demokraten Bill Clinton, in der Kollegenschaft weithin geschätzt: Auf einem Tribute-Album singen Country Stars wie Willie Nelson und Dwight Yoakam neben Tom Waits. Friedman selbst hat in späteren Jahren altersmild-zarte Versionen eigener und anderer Songs aufgenommen und ist damit wiederholt auch in Österreich aufgetreten.
Service
Konzert-Tipp:
11. 11., Stadtsaal, Albumpräsentation "Schande", Fritz Ostermayer und Vienna Rest in Peace, Mariahilfer Straße 81, 1060 Wien, 19.30 Uhr