Franz Welser-Möst

JULIA WESELY

Matinee

Welser-Möst dirigiert Schubert

Gewandhausorchester Leipzig, Dirigent: Franz Welser-Möst (aufgenommen am 25. Oktober im Gewandhaus Leipzig)

Ende Oktober war Franz Welser Möst am Pult des Gewandhausorchesters zu Gast in Leipzig. Mit im Gepäck hatte er Werke von Samuel Barber und "seinen" Schubert, mit dessen Werk der oberösterreichische Dirigent aufs engste verbunden ist.

Samuel Barbers Konzert für Violoncello und Orchester entstand am Ende des Zweiten Weltkriegs in enger Zusammenarbeit mit der Cellistin Raya Garbousova. Mit seinem großen Ambitus, den Doppelgriffen und schnellen Registerwechseln ist es ihrer stupenden Virtuosität auf den Leib geschneidert - ein hochanspruchsvolles Werk, das "dem Cellisten die Haare zu Berge stehen lässt", wie es Barbers Partner Menotti formulierte. Nichts davon ist hörbar, wenn sich Alisa Weilerstein ans Werk macht. Ihr ausdrucksstarkes und subtiles Spiel begeisterte das Leipziger Publikum, für den enthusiastischen Beifall bedankte sich die Amerikanerin anschließend mit einer entschleunigenden Sarabande von Johann Sebastian Bach.

Nach der Pause steht dann Schuberts achte und letzte Symphonie auf dem Programm, die "Große C-Dur". Lange hatte Schubert um seinen Platz als Symphoniker gerungen, drei abgebrochene Entwürfe aus den frühen 1820ern sowie die berühmte zweisätzige "Unvollendete" zeugen davon. Nicht allein durch ihre längst sprichwörtlich gewordene "himmlische Länge" (Robert Schumann) weist Schuberts Achte in die Zukunft - auch Tonsprache und Anlage weisen sie als erste große Symphonie der Romantik aus. Mit Franz Welser-Möst führt ein ausgewiesener Schubert-Kenner am Pult des Gewandhausorchester Leipzig durch das Werk.

(Sarah Schulmeister)

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Franz Schubert/1797-1828
Titel: Symphonie Nr. 8 C-Dur D 944, "Große C-Dur"
* Andante - Allegretto ma non troppo - 1. Satz
* Andante con moto - 2. Satz
* Scherzo: Allegro vivace - 3. Satz
* Allegro vivace - 4. Satz
Orchester: Gewandhausorchester Leipzig
Leitung: Franz Welser-Möst
Länge: 56:24 min
Label: EBU/DEMDR

weiteren Inhalt einblenden