Radiokolleg

Reden wir über Arbeit! (3)

Stefan Feinig, warum schauen wir auf Arbeitslose herab?

"374" das ist die titelgebende Nummer von Stefan Feinigs Poem - ein Schwall an Gedanken und Wortfetzen. Rahmenhandlung, wenn man so will: jemand zieht eine Nummer im Wartebereich des Arbeitsamts. und dann Gedankenfetzen wie: "Wir sind arbeitslos. Und vermutlich ist das die gefährlichste Störung, an der man so leiden kann."

Schon seit den 1930er Jahren und der Sozialstudie "Die Arbeitslosen von Marienthal" wissen wir, was Arbeitslosigkeit mit den Menschen macht - wie sie zu Depression und schlussendlich zu gesellschaftlichem Rückzug führt. Und trotzdem gibt es weiterhin Arbeitslose und die dazugehörigen Ämter, die sie verwalten. Denn unsere Gesellschaft braucht Arbeitslose zur Abschreckung: Schau, was dir passiert, wenn du nicht arbeitest. Gleichzeitig werden sie häufig als unfähig und faul dargestellt und als selbst schuld an ihrer Situation angesehen. Der Druck, sich mehr anzustrengen, lastet schwer auf den Betroffenen.

Ein Gespräch darüber, wie es sich anfühlt, eine Nummer in der Arbeitslosenstatistik zu sein, das Bild, das wir von Arbeitslosen haben und was das mit der Leistungsgesellschaft zu tun hat.

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Stefan Feinig ist Autor, seine Texte erscheinen auf Deutsch und Slowenisch beim Verlag Mohorjeva Hermagoras, sein Geld verdient er als Chefredakteur beim Lifestyle Magazin Warda.at.

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