Raphaël Pichon dirigiert das Mozart-Requiem

18. November 2024, 11:30

Das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart zählt zu den ikonischsten Werken der Musikgeschichte. In Film und Fernsehen wurde es fast so oft eingesetzt, wie es in den Konzertsälen und Kirchen dieser Welt zu erleben ist. Dass Mozart nur ein Fragment hinterließ und während der Arbeit an diesem Auftragswerk starb, trägt seit jeher nur noch mehr zu den Mythen bei, die dieses Vokalwerk umgeben.

Ganz frei von Mythos oder Pathos haben jetzt Chor und Orchester des französischen Ensembles Pygmalion das Requiem eingespielt. Raphaël Pichon bekennt sich klar zu den Ergänzungen von Franz Xaver Süßmayr, der das Requiem nach Mozarts Tod fertigstellte. Das sind aber nicht die einzigen Ergänzungen, die Pichon heranzieht. Vor, nach, aber auch während Mozarts Opus Ultimum werden andere Stücke eingeschoben, die einer bestimmten Dramaturgie folgen.

Dazu ist zu erwähnen, dass Pygmalion und Raphaël Pichon 2019 zum Festival Aix-en-Provence eingeladen wurden, um mit dem Regisseur Romeo Castellucci das Requiem auf die Bühne zu bringen. Mit musikalischen Einschüben, aber vor allem mit einem Chor, der eine Stunde auf der Bühne läuft, springt und tanzt. Dabei entstand eine Dynamik, die man jetzt auch auf der neuen CD hören kann. Ein Chor von nicht einmal vierzig Personen klingt dann teilweise wie ein voller Opernchor. Pichon enthüllt ein Requiem, in dem er jedes dramatische Potenzial unverblümt freilegt.

Service

Aktuelle Aufnahme:
"Requiem"
Ausführende: Pygmalion, Raphaël Pichon (Leitung)
Label: harmonia mundi

Sendereihe

• Vorgestellt

Gestaltung

• Rudolf Aigmüller