ORF/URSULA HUMMEL-BERGER
Gedanken für den Tag
Friederike Mayröcker und die Dorfwelt
Cornelius Hell, Literaturkritiker und Übersetzer, zum 100. Geburtstag von Friederike Mayröcker
17. Dezember 2024, 06:57
Radikal wie wenige andere Schriftstellerinnen und Schriftsteller hat Friederike Mayröcker das Leben zur Literatur gemacht - und ihre Literatur angereichert mit Details und Wahrnehmungen ihres täglichen Lebens. Auch die Träume haben Eingang gefunden in ihr poetisches Universum, das sich aus vielen Einfällen speist, die die Dichterin konsequent auf Zetteln und in Heften notiert hat. Durch eine schier unerschöpfliche Inspiration sind daraus viele Gedichtbände und Prosasammlungen erwachsen.
"Friederike Mayröcker nennt den, oder einen heiligen Geist die Quelle ihrer Inspiration; es gibt für sie, in ihrer Kunst, etwas, das von außen kommt, und zwar von oben, während ich nicht sicher bin, wo oben ist", hat Ernst Jandl, ihr langjähriger Partner im Leben und in der Literatur, einmal geschrieben. Daran anschließend sagte Friederike Mayröcker in einem Gespräch: "Ich glaube daran, dass der Heilige Geist oder ein heiliger Geist mithilft oder mir überhaupt die Einstiegsmöglichkeiten gibt. Wenn ich dann schon im Arbeiten bin, denk ich eigentlich nicht mehr dran, aber der Anfang muss immer von oben kommen sozusagen, das geht nicht anders."
Service
Friedericke Mayröcker, "fleurs", Suhrkamp
"cahiers", Suhrkamp
"études", Suhrkamp
"Magische Blätter I-V", Suhrkamp
Marcel Beyer (Hg.), "Gesammelte Gedichte 2004-2021", Suhrkamp
Erika Kronabitter (Hg.), "HAB DEN DER DIE DAS. Der Königin der Poesie Friederike Mayröcker zum 90. Geburtstag", Edition Art Science
Bernhard Fetz, Katharina Manojlovic, Susanne Rettenwander (Hg.), "ich denke in langsamen Blitzen. Friederike Mayröcker, Jahrhundertdichterin", Paul Zsolnay
"Der Brief an den Einbrecher" in: "Wiener Hefte 2: alles aufarbeiten! Friederike Mayröcker", Wienbibliothek im Rathaus
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