Radiokolleg

Nicht ohne Turbulenzen: Die Flugpionierinnen (4)

Auf Linie - Pilotinnen im Cockpit

Die Britin Beryl Markham verfällt in den 1930er-Jahren dem Fliegen. Sie erwirbt in Nairobi die Fluglizenz und spezialisiert sich auf Charterflüge: Die Pilotin transportiert Fracht und Passagiere an abgelegene Orte Ostafrikas. Die Fluggesellschaften sehen Frauen als Flugbegleiterinnen, kaum als Pilotinnen. Das ändert sich auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs nicht. Der deutschen Pilotin Marga von Etzdorf gelingt das Unmögliche: Sie wird die erste Copilotin der Lufthansa und ist auf Linienflügen zwischen Berlin und Breslau oder Berlin - Stuttgart - Basel im Einsatz. In den 1960er- und 1970er-Jahren beginnen sich Frauen wie US-Amerikanerin Bonnie Tiburzi als erste Co-Pilotin von American Airlines oder die aus Westdeutschland stammende Elisabeth Friske als erste Linienpilotin von Paninternational zunehmend auch in der kommerziellen Luftfahrt durchzusetzen. Heute haben sich Frauen wie Captain Tammie Jo Shults, die mit ihrem heldenhaften Notlandemanöver auf einem Southwest Airlines-Flug im Jahr 2018 weltweit Anerkennung fand, ihren Platz im Cockpit erobert. Dennoch: Frauen sind in der zivilen Luftfahrt nach wie vor unterrepräsentiert. Der Anteil an Pilotinnen auf kommerziellen Flügen beträgt im Jahr 2021 weltweit nur 5,8 Prozent. Organisationen wie "Women in Aviation International" haben sich aus diesem Grund zum Ziel gesetzt, die nächsten Generationen an Pilotinnen, Technikerinnen und weiblichen Führungskräften für eine gleichberechtigte Zukunft in der Luftfahrtbranche zu fördern. Die Botschaft ist klar: Frauen gehören in den Himmel - nicht als Ausnahme, sondern als Norm.
In Kooperation mit Universum History (und Metafilm)

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