Paul Rotterdam, "Nachtbogen" (Ausschnitt des Covers)

VERLAG HIRMER

Gedanken

Paul Rotterdam über das Geistige in der Kunst

"Die Substanz des Bildes ergibt sich aus der Stimmung der visuellen Totalität." Der Maler, Zeichner und Grafiker macht sich Gedanken über künstlerische Freiheit, Avantgarde und das Transzendente in Bildern.

Paul Rotterdam (geb. 1939) ist der Österreicher unter den Künstlern in der New York School, die das Potenzial im Projekt der reinen Abstraktion auf verschiedene Weise radikal ausschöpften. Ende der 1960er Jahre ging er in die USA, um sich theoretisch mit den Entwicklungen vertraut zu machen und sie in eigenen Werken praktisch zu realisieren.

Mit aller Konsequenz geht Rotterdam bei seiner Suche nach Ausdruck des Universalen zu Werk. Ausgangspunkt sind ihm die Theorien der Klassischen Moderne, das Postulat der freien Form à la Kandinsky auf der einen Seite des Spannungsbogens, das der Formstrenge eines Piet Mondrian auf der anderen. Seine Bilder erzeugen eine Gegenständlichkeit von eigener Realität. Längst hat sich Rotterdam in die Natur zurückgezogen, um sich im Dialog mit ihr durch seine Kunst zu verständigen.

Die Kunstkritikerin Dore Ashton schreibt über seinen Stil:
"Seine Vorstellung von der Mission des Malers ähnelt der Aussage Rilkes in einem Brief an seine Frau, dass Wirklichkeit nicht ein Verbleiben in Träumen, Absichten oder Stimmungen sei, sondern deren Umsetzung in reale Dinge. Rotterdam ist ein moderner Maler (obwohl er an seiner Modernität zweifelt und sie manchmal sogar provokativ abstreitet), mit Bildern, die in sich geschlossene, physische Einheiten darstellen. Er ist gezwungen, seine starken Gefühle in Dinge umzusetzen."

Jüngst erschien von Paul Rotterdam das Buch "Nachtbogen" (Verlag Hirmer). Regelmäßig kommt Paul Rotterdam, der in New York und Texas lebt nach Österreich, nimmt an Symposien teil oder Kunstprojekten, wie zuletzt in Vordernberg. Dort fand das internationale "Artists in Residence"-Projekt unter der Leitung der Grazer Künstlerin Luise Kloos mit anschließender Ausstellung Mythos Erz statt. Bei seinen Österreich-Aufenthalten zieht sich Paul Rotterdam auch ins Stift Seckau zurück und wird dort zu einem Mönch für drei Wochen.

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