Radiokolleg

Die Sprache der Tiere (1)

Grunzen, Piepsen, Quaken

Für den Menschen ist die Stimme das primäre Instrument der Sprache. Tiere kommunizieren geradezu mit allen Sinnen, mit Lauten, manche im für Menschen unhörbaren Frequenzbereich, sie balzen, tarnen und täuschen oder nehmen Gerüche als Botschaften wahr. Das Radiokolleg erforscht in 4 Teilen den Kosmos animalischer Kommunikation.

Sie knurren, bellen, grunzen, krächzen, piepsen, schnalzen, trommeln, röhren oder quaken. Die sprachlichen Laute dienen dabei als Warnsignale zur Verteidigung des Reviers oder zur Orientierung. Vor allem aber als Kommunikationsmittel bei der Umwerbung von potentiellen Partnerinnen. Männliche Buckelwale entwickelten dabei geradezu einen Strophengesang während der Paarungszeit, der imponierend gegenüber dem Weibchen wirken soll. Aber auch die Vögel sind wahre Gesangsvirtuosen. Der Gesang des Männchens hängt von dessen Größe, der Kraft seiner Brustmuskeln und der Menge der Nahrung im Magen des Vogels ab. Denn - nüchtern singt es sich besser, weswegen Männchen in der Paarungszeit vor allem früh am Morgen ihren Gesang anstimmen, um ihre Stimmgewalt unter Beweis zu stellen. Auch unter Wasser wird gegrunzt, gequakt und geknurrt: Mit Hilfe neuester Aufzeichnungstechnik ist die allgemein angenommene Aussage "Stumm wie ein Fisch" längst widerlegt worden. Fische knirschen mit den Zähnen, stoßen blubbernd Wasser aus oder erzeugen Töne, indem sie gezielt Luft aus der Schwimmblase entlassen. So erzeugen Piranhas und Meerraben etwa Trommelgeräusche, Skalare klopfen bei Bedrohung, Grunzbarsche grunzen, Austern und Krötenfische summen oder tröten wie Nebelhörner, Gouramis krächzen und Clownfische zirpen mit den Zähnen.

Doch auch der Bluff, die Verstellung und die Stimmen-Imitation spielen eine wichtige Rolle: So können einige Rabenarten die Stimmen anderer Tiere, und sogar des Menschen nachahmen.

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  • Johannes Gelich