Kulturjournal

Dmitrij Kapitelman + Dmitri Strotsev + Briefe von Ruth

Dmitrij Kapitelman über den Ukraine-Krieg
Belarus: Der Dissident Dmitri Strotsev
Kammeroper: Premiere "Briefe von Ruth"

Beiträge

  • Kapitelman über den Ukraine-Krieg

    Der deutsch-ukrainische Schriftsteller Dmitrij Kapitelman kam Mitte der 1990er-Jahre als jüdischer Kontingentflüchtling mit seinen Eltern nach Deutschland. Nach seinem Studium schrieb er als Journalist für die "taz" und "Die Zeit". Mit dreißig veröffentlichte er seinen ersten autobiografischen Roman. Darin ging es um eine gemeinsame Israel-Reise mit seinem Vater. In seinem neuen Roman "Russische Spezialitäten" verhandelt er nun das schwierige Verhältnis zu seiner Mutter, denn die hat sich bereits seit der Krim-Annexion und dem Maidan zur Putin-Versteherin und Kriegsbefürworterin gewandelt. Als sie beginnt, sämtliche westliche Medienberichte als Lügenmärchen zu bezeichnen, bucht Kapitelman ein Flixbusticket nach Kiew, um ihr aus erster Hand zu berichten.

  • Belarussischer Dichter im Exil

    In Belarus hat sich Langzeitmachthaber Alexander Lukaschenko vor kurzem zum siebten Mal zum Präsidenten erklären ließ. Unter seinem Regime wurde neben dem politischen Leben auch die Kultur längst auf Linie gebracht. Nach Massenprotesten gegen seine gefälschte Wiederwahl 2020 hat Lukaschenko die Opposition zerschlagen und Kritiker entweder ins Gefängnis werfen lassen oder ins Exil gedrängt. Auch viele Kulturschaffende mussten Belarus aus Sicherheitsgründen verlassen. Einer von ihnen ist der preisgekrönte Dichter Dmitri Strotsev, der heute die Ereignisse in seiner Heimat aus dem Berliner Exil beobachtet und kritisch kommentiert.

  • "Briefe von Ruth" an der Kammeroper

    Sie gilt als die "österreichische" oder auch "norwegische Anne Frank": Die Wiener Jüdin Ruth Maier wurde 1920 in Wien geboren und floh 1939 nach Norwegen. Nach der Besetzung des Landes durch die deutsche Wehrmacht wurde Maier 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Jahrelang führte Ruth Maier Tagebuch, ihre Geliebte, die norwegische Dichterin Gunvor Hofmo, bewahrte die Aufzeichnungen auf. 2007 wurden sie veröffentlicht und machten die Geschichte der Ruth Maier einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. "Briefe von Ruth": Unter diesem Titel hat der norwegische Komponist Gisle Kverndokk den Stoff zu einem Kammermusical verarbeitet, das 2023 in Gmunden uraufgeführt wurde und in gleich vier Kategorien mit dem Deutschen Musical Theaterpreis ausgezeichnet wurde. Heute Abend hat an der Wiener Kammeroper eine Neuproduktion Premiere.

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