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Kunst & Kultur in Kärnten & Chemnitz & Corbridge
Die Künstler Valentin Oman und Georg Riesenhuber: Schöpfer moderner Fastentücher
Purple Path - Chemnitzer Denkmäler und Kunstwerke der Vergangenheit und Gegenwart
Schatztruhe am Hadrianswall - Zu Besuch im Römermuseum von Corbridge
9. März 2025, 10:05
Die Künstler Valentin Oman und Georg Riesenhuber: Schöpfer moderner Fastentücher
Mit Beginn der Fastenzeit am vergangenen (Ascher)mittwoch haben sich wieder mehrerer Dutzend Kärtner Kirchen in Kunsträume verwandelt. Vor den Altären hängen Fastentücher, riesige Tuchmalereien, die Geschichten aus der Bibel und Begebenheiten aus dem Leben Jesu aufzeigen. Auch zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler setzen mit ihren Werken die jahrhundertalte Fastentuch-Tradition fort. Zu den renommiertesten Künstlern Österreichs zählt der 89-jährige Valentin Oman dessen Werk die beiden Themen Mensch und Landschaft prägen. Der Kärtner Slowene hat sein Atelier in Finkenstein: die Wände voll mit Bildern, mannshohe menschliche Gestalten, dazu aber auch Skulpturen aus Metallguss aber auch Figuren geformt aus Messingblech. Draußen im Garten steht die legendäre Malwand; Schichten um Schichten malte er darauf, klebte Leinwände auf und zog sie wieder ab. 2006 hat Valentin Oman ein Fastentuch für die Pfarrkirche Latschach am Faakersee geschaffen, 2013 eines für die Pfarrkirche in Bad Eisenkappel. Und auch in diesen sakralen Werken spürt er der Frage nach: Wer oder was ist der Mensch? 1979 wurde Georg Riesenhuber in Wien geboren. Nach Lebensstationen in der Schweiz und Luxemburg lebt der Architekt und Künstler seit einigen Jahren in Kärnten. In der Propsteipfarrkirche Tainach/Tinje ist derzeit ein Fastentuch von ihm zu sehen; in Form einer abstrakten Kunstinstallation. Mit diesem Fastentuch versuche er, so der Künstler sich an die Brutalität der Passionsgeschichte Jesu anzunähern. Dabei gehe es ihm nicht nur um die Grausamkeit und die körperlichen Schmerzen, die mit der Kreuzigung verbunden sind, sondern vor allem auch um die innere Zwangslage der Protagonisten. Gerhard Hafner hat beide Künstler in Kärnten getroffen.
Purple Path - Chemnitzer Denkmäler und Kunstwerke der Vergangenheit und Gegenwart
In der ostdeutschen Stadt Chemnitz finden sich eine Vielzahl an Denkmälern und Kunstwerken im öffentlichen Raum. Als einstiges Zentrum der Textil- und später auch der Maschinenbau- und Fahrzeugindustrie, wurde die Stadt stark durch die Arbeiter:innenschaft geprägt. Mit der Gründung der DRR und 1953 mit der Umbenennung der Stadt in "Karl-Marx-Stadt" dominierte eine kommunistische Stadtgestaltung. An der innerstädtischen Brückenstraße finden sich noch heute mehrere Zeugnisse davon, wie etwa Reliefs zu Bertolt Brechts "Lobgedichte", die Arbeit "Zur Geschichte der Arbeiterbewegung" sowie der große, tonnenschwere Karl-Marx-Kopf des sowjetischen Künstlers Lew Kerbel. Alexander Ochs hat sich intensiv mit den Denkmälern der Stadt Chemnitz beschäftigt. Er war fast 25 Jahre als Galerist tätig und hat nun anlässlich des europäischen Kulturhauptstadtjahres 2025 in und um Chemnitz das Projekt "Purple Path" kuratiert. Deutsche wie internationale Kunstschaffende fertigten zeitgenössische Skulpturen und Kunstwerke für die Stadt, aber auch für das Umland an. "Alles kommt vom Berg" lautet das verbindende Motto. Schließlich haben das naheliegende Erzgebirge und die Landschaft ringsum Chemnitz nachhaltig geprägt. Jakob Fessler war mit Alexander Ochs am Purple Path unterwegs.
Schatztruhe am Hadrianswall - Zu Besuch im Römermuseum von Corbridge
Im Norden Englands schlängelt sich der Hadrianswall von Küste zu Küste, der in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten die Nordgrenze des Römischen Reiches markierte. In seinem Mittelabschnitt ist das Befestigungswerk stellenweise gut erhalten geblieben bzw. rekonstruiert worden. Ein Schmuckstück ist etwa das 50 Kilometer westlich von Newcastle gelegene Housesteads Roman Fort, das von einem Geländekamm weit übers Land blickt. Erstklassige Museen steuern vertiefende Informationen zum Alltagsleben am Hadrianswall bei. Über die bedeutendste Sammlung verfügt Corbridge, 30 Kilometer westlich von Newcastle, das als Coria einst die nördlichste Stadt des Imperiums war. Stefan Spath hat sich im Museum umgesehen.
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