Lise de la Salle in Kopenhagen

18. März 2025, 14:05

Das heutige Ö1 Konzert führt uns ins Konserthuset Kopenhagen. Vergangenen November war dort das Dänische Radio-Symphonieorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Fabio Luisi mit Werken von Franz Liszt und Piotr Iljitsch Tschaikowsky zu erleben.

Virtuos geht es los: Erste Skizzen für das knapp 20minütige Erste Klavierkonzert in Es-Dur von Franz Liszt fallen in das Jahr 1832. Über zwanzig Jahre sollte es bis zur Uraufführung in der heute bekannten dritten Fassung dauern: Am 17. Februar 1855 war es unter der Leitung von Hector Berlioz und mit dem Komponisten am Flügel schließlich soweit. Knapp 170 Jahre später liegt der anspruchsvolle Solopart in Kopenhagen in Händen der französischen Pianistin Lise de la Salle, die sich anschließend mit Musik aus ihrer Heimat für den begeisterten Applaus des dänischen Publikums bedankt. Im zweiten Teil folgt das vielleicht persönlichste Werk Tschaikowskys. "In diese Sinfonie habe ich meine ganze Seele gelegt" meinte der russische Romantiker über seine sechste Symphonie, die "Pathétique", deren Uraufführung er nur um neun Tage überlebte. Die Auseinandersetzung mit dem Tod ist der Symphonie nicht nur durch die an ein Requiem gemahnende Stimmung des langsamen letzten Satzes - ein musikgeschichtliches Novum! - eingeschrieben; auch die Verwendung von Melodien aus der russisch-orthodoxen Totenliturgie zeugt davon.

(Sarah Schulmeister)

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Bernhard Fellinger