Im Gespräch

Wolfgang Merkl, Politikwissenschaftler

"Demokratie ist imperfekt, aber die beste Form des Volkes, sich selbst zu regieren!"
Renata Schmidtkunz im Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Wolfgang Merkl

In einer Zeit, in der Demokratie weltweit unter Druck steht, untersucht der Demokratieforscher Wolfgang Merkel politische Systeme und analysiert sie hinsichtlich ihrer Zerbrechlichkeit und Resilienz. Eine Leitfrage ist: Was passiert, wenn die fundierten Werte einer Demokratie ins Wanken geraten? Gründe dafür sind die vielen Krisen der Gegenwart: Klimawandel, Pandemie, Migration, Kriege und entgrenzter Kapitalismus. Wolfgang Merkel, geboren 1952 im bayrischen Hof an der Saale, beschreibt in seinem Buch "Im Zwielicht", dass demokratische Institutionen durch populistische Bewegungen und wachsende Polarisierung bedroht werden.
Demokratien hätten aber auch Widerstandskraft und die Fähigkeit zur Selbstkorrektur. Die Voraussetzung ist aber ein verantwortungsvoller Umgang damit. Zu den "defekten" Demokratien zählt er neben Ungarn, beispielsweise Indien, das sich zu einem autoritären Regime entwickle. Auch Amerika ist für ihn kein demokratiepolitisches Vorbild. Merkel studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Sport an der Universität Heidelberg. 1985 promovierte er. Von 2004 bis 2020 war Wolfgang Merkel Direktor der Abteilung "Demokratie und Demokratisierung" am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Professor für Politische Wissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Außerdem war er von 2020 bis 2022 Fellow am Democracy Institute der Central European University (CEU) Budapest. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erläutert der Politologe Wolfgang Merkel, warum die Schwächen der liberalen Demokratien heutzutage so deutlich hervortreten. Und, dass trotz Erfolge in Geschlechterfragen oder der Zivilgesellschaft. Außerdem geht er darauf ein, wie Demokratien trotz der Bedrohung durch Rechtspopulisten resilienter werden können.

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