Gedanken

Jaqueline Scheiber - ehemals Minusgold

Von Abschieden, Anfängen und der Liebe zum Wort - die Autorin und Sozialarbeiterin denkt über essentielle Fragen des Daseins nach

Jaqueline Scheiber, geboren 1993, wuchs im Burgenland und mit zwei Sprachen - Deutsch und Ungarisch - auf. Bis 2022 war sie als Sozialarbeiterin in der Suchthilfe sowie im Kinder- und Jugendschutz tätig. Nach zwei plötzlichen Todesfällen im engsten Umfeld setzte sie sich öffentlich mit dem Thema junger Trauer auseinander und gründete den Young Widow_ers Dinner Club mit.

Bis 2024 veröffentlichte Scheiber online unter dem Pseudonym Minusgold Lyrik- und Prosatexte. Mittlerweile hat sie auch vier Bücher publiziert, darunter "Ungeschönt" und "Offenheit", "Dreimeterdreißig" heißt nun ihr erster Roman. Ihre Texte kreisen immer wieder um die großen Fragen des Lebens: Identität, Liebe und Abschied. In "Rennen, warten, bleiben" etwa, einem literarischen Road-Movie, tritt Scheiber eine Reise an, die ursprünglich zu zweit geplant war. Von Paris über Hamburg bis nach Berlin findet die Autorin schließlich zu sich selbst.

In ihrem jüngsten Werk, ihrem Romandebüt, spannt Scheiber einen weiten erzählerischen Bogen: Drei Meter dreißig - so hoch sind die Wände der Wiener Altbauwohnung, in der Klara und Balázs leben. Zwischen knarrendem Parkett und weit geöffneten Flügeltüren bauen sie sich ein gemeinsames Leben auf. Doch eines Nachts verändert sich alles: Balázs liegt reglos im gemeinsamen Bett, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Was bleibt von einer Liebe, wenn ein Leben endet? Wer ist man, wenn man seine Heimat verlassen hat und eine fremde Sprache spricht? Diese existenziellen Fragen prägen Scheibers künstlerisches Schaffen. In den "Gedanken" erzählt Jaqueline Scheiber über Resilienz, die Rolle junger Frauen heute, Literatur als Ventil und die Liebe als Essenz.

Service

Bücher von Jaqueline Scheiber :
"Dreimeterdreißig", Verlag Leykam
"Ungeschönt", Verlag Piper
"Offenheit", Kremayr & Scheriau

Sendereihe

Gestaltung

  • Julia Baschiera