Apropos Klassik
Zum 20. Todestag von Norbert Brainin
Primgeiger des Amadeus Quartett.
12. April 2025, 15:05
Norbert Brainin, 1923 in Wien geboren, galt als Wunderkind auf der Violine. Der bekannte Geiger und Pädagoge Ricardo Odnoposoff unterrichtete den 10-jährigen am Neuen Wiener Konservatorium. Der zunehmende Antisemitismus und die bald auch in Österreich einsetzende Judenverfolgung zwangen den jungen Musiker 1938 mit seiner Familie zur Emigration nach England. Vorübergehend wurde er dort in ein Internierungslager gebracht, wo er auf zwei andere Musiker aus Wien traf, den Bratschisten Peter Schidlof und den Geiger Siegmund Nissel. Gemeinsam mit dem Cellisten Martin Lovett gründeten sie später das Amadeus Quartett, mit Norbert Brainin als Primarius. Auf das Debüt 1948 in London folgte eine Weltkarriere. Das Amadeus-Quartett galt bald als eines der besten Streichquartette und spielte nahezu 40 Jahre in unveränderter Besetzung. Norbert Brainin trat auch immer wieder solistisch mit Orchester auf, und spielte unter anderem die Violinsonaten von Ludwig van Beethoven auf Schallplatte ein. Brainin war zudem ein gefragter Pädagoge und lehrte an den Musikhochschulen in Florenz, Köln, London und Weimar. Eine Erinnerung in "Apropos Klassik" an den Geiger von Weltformat zum 20. Todestag am 10. April.